Alpen Inder von Lemken-Technik begeistert

Alpen · 22 jüngere Führungskräfte besuchten gestern im Rahmen einer Rundreise den Alpener Landtechnik-Hersteller.

 Die Führungskräfte südindischer Unternehmen gestern bei Lemken in Alpen. Mittig im Bild zu sehen: Viktor Lemken und Anthony van der Ley.

Die Führungskräfte südindischer Unternehmen gestern bei Lemken in Alpen. Mittig im Bild zu sehen: Viktor Lemken und Anthony van der Ley.

Foto: Gabriele Kremer

Großen Beifall gab es gestern, als Gesellschafter Viktor Lemken und Geschäftsführer Anthony van der Ley am Nachmittag einer Besuchergruppe aus Indien erzählten, das Unternehmen Lemken stelle mit 40 indischen Mitarbeitern auch Pflüge und kleinere Landmaschinen in Nagpur her. Denn die 22 Besucher der Gruppe lieben Indien - und bewundern Deutschland, beispielsweise die riesigen Maschinen, die im Lemken-Agroforum zu sehen sind. Schließlich gibt es diese Maschinen nicht in dem asiatischen Land, in dem die Landwirtschaft mit viel kleineren Feldern organisiert ist als in einem europäischen.

Die Delegation kam auf Einladung des "TÜV Nord Bildung" in Essen. Seit Montag besucht sie größere Unternehmen im Ruhrgebiet und am Niederrhein, zum Beispiel Thyssen-Krupp in Duisburg am Montag, Siemens Energie in Mülheim und Lemken in Alpen am Dienstag, Eickhoff Bergbautechnik in Bochum und KWE Getriebe in Bottrop am Mittwoch, Pilkington Glas in Gelsenkirchen und Byk Chemie in Wesel am Donnerstag sowie die Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort am Freitag.

Die Teilnehmer der Delegation sind zumeist jüngere Führungskräfte indischer Unternehmen. Sie sind im indischen Industrieverband organisiert, der Confederation of Indian Industry. Ziel der Besichtigungsreise ist es, etwas über die Produktionsweise in der europäischen Industrie zu erfahren, um einzelne Produktionsschritte auf die indische Industrie zu übertragen.

Dies ist nur möglich, wenn die Mitarbeiter in Gewerbe und Industrie qualifiziert sind. "In Indien sind nur sieben Prozent der Mitarbeiter geschulte Fachkräfte", sagt Lars Eulitz. Er hat als Direktor des "TÜV Nord Bildung" in Essen die Reise der Delegation organisiert. "Die indische Regierung will die Unternehmen zwingen, die Zahl der Fachkräfte massiv zu erhöhen, um indische Produkte zu verbessern und wettbewerbsfähig zu machen", sagt er. Deshalb sehe er einen Markt für deutsche Lehrer, die indische schulen könnten. Selbst wenn für den Organisator die fachliche Qualifikation im Mittelpunkt steht, war es für die Delegierten gestern die Produktion.

Interessiert - zum Teil sogar regelrecht fasziniert - ließen sich die Inder gestern durch die Lemken-Hallen in Alpen führen. "Für uns ist der Besuch auch ein Zeichen für die Globalisierung", so Viktor Lemken. Schließlich sei das Unternehmen weltweit aktiv.

(got)
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