Rheinberg Jetzt wird an der Europaschule gebuddelt

Rheinberg · Gestern erfolgte der symbolische erste Spatenstich für die Erweiterung des Schulzentrums an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße.

Rheinberg: Jetzt wird an der Europaschule gebuddelt
Foto: schnettler

Die Erweiterung einer bestehenden Schule sei deutlich schwieriger zu händeln als etwa ein Neubau, machte gestern Professor Christoph Parade deutlich: "Man muss das Ganze - Altes und Neues - als Einheit sehen. Denn heute ist Schule keine Aufzugsanstalt, keine Lernfabrik mehr. Schule ist heute ein Lernort, ein zweites Zuhause für die Kinder und Jugendlichen."

Der Düsseldorfer Architekt hat Anfang der siebziger Jahre das Schulzentrum an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße gebaut und hat jetzt die umfangreiche Erweiterung geplant. Klar, dass auch Parade gestern - wie Politiker, Nachbarn, Stadtvertreter - beim ersten Spatenstich dabei war. Der symbolische Akt erfolgte auf dem Baufeld zwischen Schule und Sportplatz. Dort entsteht der neue Oberstufentrakt - eines von drei Gebäudeteilen, die bis zum Beginn des Schuljahres 2019/2020 fertig sein sollen.

Bürgermeister Frank Tatzel zitierte den Schweizer Politiker Josef Estermann: "Auch wer ein Hochhaus bauen will, muss zuerst in die Tiefe graben." Treffend, fand Tatzel: "Das Wichtigste an einem Gebäude ist das Fundament. Ein Gebäude muss fest verankert sein, damit es einen guten Stand hat." Das Fundamant der Europaschule seien die Schüler, die in ihr leben, so Tatzel.

Diese Schüler sollen in einem guten Umfeld lernen - das sei der Stadt wichtig. Deshalb habe man reagiert und die Erweiterung sei geplant worden. Der Bürgermeister: "Der Raumbedarf der Schule, für den die Räume im Schulgebäude bereits seit dem letzten Schuljahr nicht ausreichen, konnten wir bisher vorübergehend decken, indem wir die Schüler der Jahrgangsstufe 5 im Schulgebäude am Pulverturm untergebracht haben." Zudem wurden Container angemietet. Doch bei allen diesen Maßnahmen könne es sich nicht um eine Dauerlösung handeln. Umso mehr freue er sich, dass man mit der umfangreichen, mehr als 13 Millionen Euro teuren Erweiterung einer Ideallösung für die Schule einen großen Schritt näher gekommen sei.

Schulleiter Norbert Giesen erinnerte an die Entscheidung vor sieben Jahren, als Verwaltung und Politik den Startschuss für eine neue Schulform gaben. Am 21. Januar 2011 sei dann der Schulversuch "Errichtung der Gemeinschaftsschule Rheinberg" beschlossen worden. Nun besuchen 94 Schüler den ersten Oberstufenjahrgang - deutlich mehr als die geforderten 40. "Ich habe immer von einer Schule geträumt, die ein Lernort für gemeinsames Lernen ist", sagte Giesen. Er freue sich sehr, dass nun die Erweiterung mit Räumen für die Inklusion, für Naturwissenschaften und die Verwaltung mit einem großen Lehrerzimmer komme. Bald werde die Schule 130 Lehrer und 1200 Schüler haben. Giesen: "Ich danke für die Bereitschaft, viel Geld in die Schule zu investieren. Das ist eine gute Investition in unsere Jugend."

Dezernent Jürgen Volkmer von der Bezirksregierung Düsseldorf verwies auf den Schulversuch als Alleinstellungsmerkmal. Er gratulierte der Stadt zu dieser guten Schule, gratuliere aber auch der Schule zu einem Schulträger wie der Stadt Rheinberg. Denn die Bereitschaft, so großzügig in ein Schulgebäude zu investieren, bestehe keinesfalls in allen Kommunen.

(up)
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