Rheinberg Julian Sas: Bluesrock in Top-Sound

Rheinberg · Der niederländische Gitarrist gastierte mit seiner Band im "Schwarzen Adler".

Julian Sas ist kein Mann großer Worte. Der 46-jährige Niederländer redet bei seinem grandiosen Konzert im Schwarzen Adler - dem ersten seit fünf Jahren - nur das Nötigste. Er lässt lieber seine Gitarre sprechen, da ist er schließlich ein Meister. Wenn er etwas zu sagen hat, äußert er sich lieber in Interviews. So erzählte er kürzlich in einem Gespräch, dass seine aktuelle Band die beste sei, die er jemals hatte.

Und das will schon was heißen: In den mehr als 20 Jahren seiner Karriere hat er mit zahlreichen Top-Musikern zusammengespielt. Seine Einschätzung teilt man gern: Die Niederländer Ronald Bakker (Piano und Orgel) und Rob Heijne (Drums) sowie der Grieche Fotis Anagnostou (Bass) folgen Mastermind Julian Sas auf Schritt und Tritt, nehmen sich aber ausreichend spielerische Freiheiten, die sie als kongeniale Bluesrock-Experten ausweisen.

Julian Sas ist ein überaus vielseitiger Gitarrist. Mal glaubt man Gary Moore, mal David Gilmour, mal Peter Green und mal Rory Gallagher aus seinem flüssigen Spiel herauszuhören. Letztendlich muss man aber anerkennen: Sas hat eine ganz eigene Handschrift, wenn er in die sechs Saiten greift.

Im nahezu ausverkauften Adler verdient sich die Band an diesem Abend einen Preis für einen vorzüglichen Sound. Die große Live-Erfahrung und die neuen Boxen im Vierbaum Blues-Club machen es möglich. So wird dieses Konzert mit seiner originellen Mischung aus Bluesrock und Rock'n'Roll zu einem Klangerlebnis mit Wohnzimmer-Atmosphäre. Niemanden klingeln nach rund zweieinhalb Stunden die Ohren. Das Publikum war übrigens bunt gemischt an diesem Abend.

Nicht nur Adler-Stammgäste genossen die Musik, sondern auch einige, teilweise weit angereiste, Julian-Sas-Fans. Das freute den Niederländer offenbar sehr. Denn nach dem Konzert, am Merchandising-Stand in der Kneipe, erweist sich Julian Sas als durchaus kommunikativer und sympathischer Zeitgenosse.

(up)
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