Alpen Junge und Alte lernen voneinander

Alpen · Projekt "Hilfe von Mensch zu Mensch": Schüler bekamen im Rathaus ihr Zertifikat für ihr soziales Engagement.

 Senior Wolfgang Verhülsdonk hat von Ilona (Mitte) und Johanna gelernt, mit dem Laptop umzugehen.

Senior Wolfgang Verhülsdonk hat von Ilona (Mitte) und Johanna gelernt, mit dem Laptop umzugehen.

Foto: Armin Fischer

Ehre, wem Ehre gebührt. In diesem Fall jungen Schülerinnen und Schüler aus Alpen, die sich in verschiedenen Einrichtungen wie Altentagesstätte oder Tagespflege wie auch im privaten Umfeld um ältere Menschen gekümmert haben. Beispielsweise beim Einkaufen, bei Spaziergängen oder wenn sie bei Spielenachmittagen mitmachten. Sie erhielten nun wenige Tage vor den Sommerferien ihre Zertifikate.

Soziales Engagement hat ein junges Gesicht in Alpen. An die Anfänge erinnerten beim Treffen im Rathaus Karl-Heinz Theberath von der Seniorenwerkstatt und Bürgermeister Thomas Ahls. Ein Seminar beim Zentrum für ländliche Entwicklung (ZelE) ermunterte die Kommune, Dorfwerkstätten einzurichten, um das ländliche Leben im Zeitalter des demografischen Wandelns zu meistern. Der Arbeitskreis Senioren in der Dorfwerkstatt fand schnell Hilfe bei den weiterführenden Schulen.

Lehrer Dennis Opfermann sorgte für kreative Schnittstellen in der Alpener Schullandschaft. Die "Hilfe von Mensch zu Mensch" eroberte die junge wie ältere Generation, die sprichwörtlich offenen Türen wurden eingerannt. hat. "Soziales Engagement bringt nur Gewinner hervor", sagte Bürgermeister Ahls. Einerseits sorge der Kontakt zwischen Jung und Alt für generationenüberschreitenden Austausch. "Andererseits sammeln junge Menschen Erfahrungen im Umgang mit Älteren und profitieren von ihren Lebenserfahrungen. Junge Menschen entwickeln so die eigene Persönlichkeit weiter", sagte Ahls.

Entsprechende Zertifikate auf dem Zeugnis können bei Bewerbungen weitere Türen öffnen. Soziale Kompetenzen stehen hoch im Kurs. Besondere Anerkennung erhielt Dennis Offermann, der als Lehrer nach Schleswig-Holstein wechselt. "Ohne Sie hätten wir das nicht geschafft", hieß es aus der Runde. Nele Dörk, Sozialarbeiterin an der Sekundarschule, setzt seine Arbeit fort und betreut das Projekt weiter.

Mit ganz unterschiedlichen Stundenkontingenten hatten sich die Schüler auf das Abenteuer 'soziales Engagement' eingelassen. "Für mich war es etwas völlig Neues. Ich war gespannt, wie wir über den Spielenachmittag ins Gespräch kommen würden", erinnert sich Simon Prommersberger (16) an die Anfänge. Zunächst ein Mal im Monat, dann wöchentlich fanden Begegnungen statt. "Dann konnte ich den Mittwochnachmittag kaum noch erwarten", so Simon. Das Engagement beflügelte alle. "Man bekam noch mehr Energie, etwas zu machen. Beide Seiten fühlten sich respektiert und angenommen", so das Fazit im Rathaus. Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Freundlichkeit wurde den jungen Erwachsenen bescheinigt. Spitzenreiter mit 127 Stunden waren Johanna Renken (17) und Ilona Kanderfke (15). Sie begleiteten eine Gleichaltrige mit Handicap beim Shoppen und in der Freizeit. Senior Wolfgang Verhülsdonk ist nun fit am Laptop. Er bekam Hausarbeiten und schrieb fleißig Rezepte ab. "Es gibt noch viel mehr, was wir bearbeiten können. Das Thema Drucker beispielsweise", so Johanna und Ilona.

(sabi)
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