Rheinberg Kalkofen wird gezündet

Rheinberg · Nach neunmonatiger Modernisierungwird der Kalkofen auf der Solvay heutewieder auf Betriebstemperatur gebracht.

 Der sanierte Kalkofen bei der Solvay geht heute wieder an den Start und wird mit zwei Tonnen Koks und Holz auf 1300 Grad Celsius gebracht.

Der sanierte Kalkofen bei der Solvay geht heute wieder an den Start und wird mit zwei Tonnen Koks und Holz auf 1300 Grad Celsius gebracht.

Foto: Johannes Kefferpütz

Heute wird auf der Solvay in Rheinberg der Kalkofen nach neunmonatigen Modernisierungsarbeiten mit rund 2000 Kilogramm Koks und Holz wieder gezündet. Für 1,8 Millionen Euro ist die mehrschichtige Ausmauerung erneuert sowie die automatische Beschickung und die Entleerung modernisiert worden, teilte das Unternehmen jetzt mit.

Bei der Inbetriebnahme wird der Ofen über sechs Tage auf eine Betriebstemperatur von rund 1300 Grad gebracht, um darin mit Koks und Anthrazit Kalkstein zu brennen. Dabei entstehen Branntkalk und CO2 - beides wird als Ausgangsstoff für die Soda-Produktion benötigt. Mit Wasser gelöschter Branntkalk wird als Kalkmilch zur Abwasseraufbereitung und zur Rückgewinnung von Ammoniak im Soda-Produktionsprozess eingesetzt.

"Bis die Betriebstemperatur erreicht ist, werden die dabei entstehenden Abgase - wie bei jedem anderen Ofen - an die Umgebung abgegeben. Das ist behördlich genehmigt. In dieser Zeit kann es im näheren Umfeld der Soda-Fabrik dann dazu kommen, dass man Rauch oder Geruch wahrnimmt. Wir bitten, dies zu entschuldigen", sagte Dr. Wilfried Kleiböhmer, Leiter Sicherheit und Umweltschutz bei Solvay in Rheinberg. "Sobald der runderneuerte Ofen die rund 1300 Grad erreicht hat, werden die im Brennprozess gewonnenen CO2-haltigen Gase zur Soda-Herstellung verwendet", so Kleiböhmer weiter.

Kalköfen werden alle 15 bis 20 Jahre modernisiert. Allein in den letzten zehn Jahren hat Solvay in Rheinberg fünf von insgesamt sechs Kalköfen modernisiert. Die nächste Kalkofen-Modernisierung steht für 2019 auf dem Plan.

Als internationale Chemiegruppe erzielt Solvay 90 Prozent des Umsatzes in Märkten, in denen es weltweit zu den Top 3 gehört. Das Unternehmen bedient vielfältige Märkte wie Energie und Umwelt, Automobil und Luftfahrt, Elektro und Elektronik. Die internationale Solvay-Gruppe mit Hauptsitz in Brüssel, beschäftigt rund 26.000 Mitarbeiter in 52 Ländern und erzielte 2014 einen Umsatz von 10,2 Mrd. Euro.

Die deutschen Solvay-Gesellschaften erzielten 2014 rund 1,1 Milliarden Euro Umsatz - die internationale Solvay-Gruppe im Inland 877 Millionen Euro, ohne die zum Verkauf bestimmten Vermögenswerte. An zehn Standorten arbeiten in Deutschland rund 3000 Beschäftigte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort