Alpen Karnevalsgesellschaft "Hand in Hand" kämpft ums Überleben

Alpen · Die Jecken von Menzelen-Ost gehen mit den bewährten Terminen in die fünfte Jahreszeit. Nimmt ihr Narrenschiff letztmalig Fahrt auf?

 Die Aktiven der Karnevalsgesellschaft "Hand in Hand" laden zum Nelkensamstagszug ein. Allerdings muss sich bald ein neuer Vorstand finden.

Die Aktiven der Karnevalsgesellschaft "Hand in Hand" laden zum Nelkensamstagszug ein. Allerdings muss sich bald ein neuer Vorstand finden.

Foto: arfi

Die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür. Doch in Menzelen-Ost ist die Vorfreude getrübt. Die Karnevalsgesellschaft (KVG) "Hand in Hand" hat in diesem Jahr keinen Prinzen und somit auch keinen Prinzenwagen. Droht nach 58 Jahren dem jecken Treiben das Aus?

Sicher sind in jedem Fall in dieser Session die Termine. Traditionell läuten die Möhnen ein. Am Freitag, 9. Februar, treiben sie ihr Unwesen. Auftakt ist um 14.11 Uhr der Möhnenkaffee in der Gaststätte "Zur Deutschen Eiche". Gewarnt wird vor dem Programm mit dem Witzecontest und der Wahl von Menzelens Next-Top-Möhne. Ab 16.30 Uhr erobern die Möhnen die Banken, um dann Kurs auf den Adlersaal zu nehmen. Dort begrüßen die KVG-Männer ihre Obermöhnen und bewirten die Gäste, bis es zum Fahnentanz kommt. Danach erfolgt der Standortwechsel "Zur Deutschen Eiche", wo um 19.11 Uhr der Möhnenball eröffnet wird. Möhnen haben freien Eintritt, andere zahlen fünf Euro.

Am Nelkensamstag werden die Karnevalswagen zugfertig gemacht. 13.11 Uhr erfolgt an der Gaststätte "Zur Deutschen Eiche" der Startschuss. Zehn Wagen und zwölf Fußgruppen setzen sich in Bewegung. Das Besondere an diesem Zug ist seine Familienfreundlichkeit. Sehenswert ist wie immer die Wagenburg, die sich gegen 15 Uhr bildet und bewundert werden kann.

Für Hans Reuber, KVG-Geschäftsführer, ist es nicht mehr fünf vor zwölf, sondern später. "Ob wir in der kommenden Session überhaupt noch Karneval feiern werden, weiß ich nicht. Für uns ist Aschermittwoch Schluss", sagt er. Lange im Vorfeld haben verschiedene Vorstandsmitglieder ihren Rückzug angekündigt. Wie es mit dem weitergeht beschreibt ein Flyer, der am 3. Februar verteilt wird. Von einem kleinen Hoffnungsschimmer spricht die noch amtierende Präsidentin Sonja Böhm. "Für unseren Karneval wäre es ein Glücksfall, wenn sich eine Truppe von Freunden gemeinsam entschließt, die nächste Session zu führen." Anlass für solche Überlegung gibt auch die Proklamation des Dreigestirns, das die Bruderschaft St. Michael/St. Walburgis nach dem Motto "statt Prinz ein Dreigestirn" installierte. Reuber: "Vielleicht kommt aus dieser Gruppierung der nächste Prinz. Wir sind auf das Engagement der Bevölkerung angewiesen, wenn weiter Karneval gefeiert werden soll." Wie es mit dem weitergeht soll am Donnerstag, 22. Februar, 19.11 Uhr, eine außerordentliche Mitgliederversammlung im Adlersaal klären. Sollte das Narrenschiff nicht wieder flott gemacht werden, sich kein neuer Vorstand zur Jahreshauptversammlung am 21. September finden, wird es endgültig an Land gezogen.

(RP)
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