Rheinberg Kinderhaus: Rettungsanker bis zum Sommer 2017

Rheinberg · Verwaltung soll mit anderen Trägern von Kindertageseinrichtungen vergleichbare Finanzierungsvereinbarung treffen.

Für das Kinderhaus steht ausreichend Geld zur Verfügung. Zumindest bis zum Ende des nächsten Kindergartenjahres im Sommer 2017. Bis dahin springt die Stadt auf alle Fälle in die Bresche, weil die Evangelische Kirchengemeinde Rheinberg als Träger sich nicht mehr in der Lage sieht, die Kosten zu übernehmen. Das hat der Rat in seiner Sitzung am späten Donnerstagabend einstimmig entschieden. Teil des Beschlusses ist auch der Auftrag an die Verwaltung, bis zum Jahreswechsel auch mit allen anderen Trägern von Tageseinrichtungen für Kinder, die ein Defizit fahren, eine vertragliche Lösung zu vereinbaren.

Im Jugendhilfeausschuss war es zu Irritationen gekommen, weil nur einen Rettungsplan für das Kinderhaus vorgelegen hatte. Die CDU mahnte eine einheitliche Regelung für alle Träger an. Inzwischen liegt auch ein Antrag der Ev. Kirchengemeinde Orsoy auf Übernahme der Deckungslücke vor, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Rat. Hier würden nun die Zahlen geprüft und wie fürs Kinderhaus die Kosten für einen fiktiven als theoretischen Wechsel der Trägerschaft zur Stadt gegengerechnet.

Die Stadt ist auch mit den Zentralrendantur Xanten im Gespräch, die ebenfalls eine Finanzlücke für die sechs katholischen Einrichtungen in der Stadt Rheinberg beklagt. Die nächste Verhandlungsrunde steht hier kommende Woche an. Der Fokus richtet sich auf die "kirchlichen Zusatzplätze", weil die Rendantur sich nach RP-Informationen offenbar bislang ziert, ihren Finanzplan offenzulegen, wie es der Jugendhilfeausschuss in seinem Eckpunktepapier fordert.

Pastor Udo Otten äußerte sich gestern zunächst "froh und glücklich" darüber, dass die Arbeit im Kinderhaus für die nächsten gut 13 Monate gesichert ist. Er lobte ausdrücklich das "hervorragende Vertragswerk", das die Kirchengemeinde mit der Verwaltung ausgearbeitet habe. Doch die "durch politische verkürzte Laufzeit" schütte Wasser in den Wein so Otten. "Die Hängepartie ist damit leider noch nicht zu Ende." Mitarbeiter und Eltern hätten ein Recht auf Planungssicherheit für die Einrichtung.

(RP)
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