Rheinberg Küken begeistern Kinder an Millinger Grundschule

Rheinberg · In der Grundschule in Millingen ist flauschiger Nachwuchs angekommen. Klassenweise machten sich die Kinder auf den Weg, um die "Babyküken" zu bestaunen und vorsichtig zu berühren. "Oh, sind die süß", war überall zu hören. "Die flattern ja schon", stellte Erstklässlerin Inka fest.

 Otto Bubner vom Rassegeflügelverein Issum mit den Millinger Kindern am Brutkasten. Im Hintergrund Rektorin Jasmin Brune (re.) und Conny Gerritz.

Otto Bubner vom Rassegeflügelverein Issum mit den Millinger Kindern am Brutkasten. Im Hintergrund Rektorin Jasmin Brune (re.) und Conny Gerritz.

Foto: ARFI

Und beim genaueren Hinsehen machte sich im Schauschlupfkasten, so der Fachbegriff für die Kinderstube der Küken, das nächste Federknäuel mit Hilfe des eigenen Eizahns auf den Weg, um die schützenden Eierschalen abzustreifen.

Begleitet wird das Projekt "Vom Ei zum Küken" von Otto Bubner, dem erfahrenen Geflügelzüchter und Zuchtwart des Issumer Rassegeflügelzuchtvereins, und Conny Gerritz. Sie ist in der Betreuung an der Schule aktiv und wohnt als Hühnerhobbyzüchterin nahe der Schule. Die Grundschulkinder erfahren, wie sich im Hühnerei Leben entwickelt.

"Mit 18 Eier haben wir angefangen", erzählt Conny Gerritz. Regelmäßig wurden die Eier geschiert, sprich mit einer speziellen Lampe durchleuchtet. Das Abenteuer Leben begann. Die Kinder sahen, wie sich die Eizelle entwickelte, wie plötzlich das klopfende Herz des wachsenden Kükens zu sehen war. Bei konstanten 37,8 Grad und einer 45-prozentigen Luftfeuchtigkeit war die Brutmaschine im Dauereinsatz. Am 18. Tag kamen die Eier in besagte Schauschlupfmaschine.

Der Sonntag war als Schlupftag ausgemacht. Ganz zur Freude der Kinder, die gestern gleich drei quicklebendige Küken bestaunen konnten. Dabei geht es nicht nur um das Küken-Projekt an sich. "Wir wollen den Kindern den Naturkreislauf nahe bringen", sagt Conny Gerritz, die auch die Bienenwelt mit in die Schule gebracht hat. Ihr Mann ist Hobbyimker. "Der Zugang zur Tierwelt und zu den Hoftieren fehlt, obwohl unsere Kinder im ländlichen Raum leben", sagt sie. Für Otto Bubner bedeutet der Besuch an der Schule viel. Er kann seine Erfahrungen weitergeben, auf den Verein der Geflügelzüchter aufmerksam machen und ganz nebenbei über die Hühnerwelt erzählen.

Die Begeisterung für das Projekt hat die ganze Schule erfasst. "Die Kinder können es kaum abwarten, nach den Küken zu sehen", sagt Schulleiterin Jasmin Brune. In der Vergangenheit konnten bereits Haustiere mit in den Unterricht gebracht werden.

Wichtig ist den Projektmachern, dass die Kinder den Zugang zur Natur finden und im Unterricht erfahren, woher Eier stammen und dass Hähnchen nicht in der Kühltruhe groß werden. So wie es derzeit aussieht, nimmt Gerritz 16 Küken in Obhut und wird sie halten. Vor den Sommerferien sollen die Kinder die Küken nochmals besuchen.

(sabi)
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