Rheinberg KWW hat Waldgrundstück am Siedlerweg verkauft

Rheinberg · Das Kommunale Wasserwerk (KWW) hat ein im Flächennutzungsplan der Stadt Rheinberg als Waldfläche eingetragenes Grundstück in Orsoyerberg in Höhe des Siedlerwegs verkauft. Das bestätigte gestern KWW-Geschäftsführer Otfried Kinzel. Die Fläche sei als Landschaftsschutzgebiet deklariert und an eine Privatperson verkauft worden, so Kinzel. "Als Trinkwasserversorger brauchen wir diese Fläche nicht", so der KWW-Geschäftsführer. "Deshalb haben wir sie verkauft."

Zunächst habe das KWW das Grundstück der Stadt Rheinberg angeboten, doch habe die Kommune kein Interesse an einem Kauf gehabt. Daraufhin sei die Fläche öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben worden. Ein öffentliches Bieterverfahren habe es nicht gegeben, betonte Kinzel. Es seien drei Angebote eingegangen. Zwei Bieter, so der Geschäftsführer des Wasserwerks, seien aufgefordert worden, ihre Gebote nachzubessern, was auch erfolgt sei. Kinzel: "Daraufhin haben wir das Grundstück an den Meistbietenden verkauft."

In der Rheinberger Ratssitzung am Dienstagabend hatte sich der Budberger Landwirt Hermann Barten vom Heesenhof zu Wort gemeldet und sich zu dem Verkauf geäußert. Auch er habe ein Gebot für die Fläche am Siedlerweg abgegeben. Auf Nachfrage beim KWW sei ihm auch telefonisch bestätigt worden, dass er das höchste Angebot abgegeben habe, sagte er. Barten: "Dennoch hat ein anderer Bieter den Zuschlag bekommen." Seine Fragen, warum der Handel so und nicht zu seinen Gunsten zustande gekommen sei, seien unbeantwortet geblieben. Hermann Barten bat den Rat und die Stadtverwaltung, sich der Angelegenheit anzunehmen und zu klären, warum er nicht den Zuschlag bekommen habe.

Bürgermeister Frank Tatzel hatte sich bereits erkundigt. "Der Verkauf ist rechtmäßig gelaufen", sagte er. "Es gab kein öffentliches Bieterverfahren." Mithin habe die KWW GmbH freie Hand beim Verkauf gehabt. Dies habe auch der Kreis Wesel als zuständige Aufsichtsbehörde bestätigt. Unklar blieb unterdessen, was mit der Waldfläche geschehen soll, insbesondere, ob sie Landschaftsschutzegebiet bleibe.

(up)
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