Rheinberg Leckere Suppen sollen Syrern helfen

Rheinberg · Ein Suppen-Kochbuch hilft syrischen Flüchtlingen im Libanon, die in großer Armut leben. Für die St.-Peter-Gemeinde war das Grund genug, beim Spendensammeln mitzumachen. Mit einem Suppenbüffet gestern vor dem Pfarrhaus St. Peter.

Das sind leckere Suppen: Monika Kehrmann, Claudia Koch, Brigitte Weinbrenner und Pastoralreferent Georg Welp (v.l.) mit dem von Barbara Abdeni Massaad geschriebenen Kochbuch für den guten Zweck in der Pfarrhaus-Küche.

Das sind leckere Suppen: Monika Kehrmann, Claudia Koch, Brigitte Weinbrenner und Pastoralreferent Georg Welp (v.l.) mit dem von Barbara Abdeni Massaad geschriebenen Kochbuch für den guten Zweck in der Pfarrhaus-Küche.

Foto: Armin Fischer

Susanne Willeke kam gleich mit mehreren Gefrierdosen vorbei, für "Suppe to go" sozusagen. "Eine tolle Idee", fand die Lehrerin aus Budberg, "man kann auch mit kleinen Sachen etwas erreichen." Sie will sich auch das Kochbuch kaufen, aus dem die vier angebotenen Suppen stammen. Es lag an prominenter Stelle auf dem Büffet.

Verantwortlich zeichnet dafür die US-libanesische Kochbuchautorin und Fotografin Barbara Abdeni Massaad. Sie hat im Winter 2014/2015 für ungefähr 50 syrische Flüchtlingsfamilien in Beirut gekocht, die mit einer weiteren halben Million syrischer Flüchtlinge in einem Camp in der libanesischen Hauptstadt leben. Sie wollte etwas tun gegen deren Elend und rief 61 Köche aus den USA und Mexiko, aus Indien und Bosnien, aus Spanien oder Portugal auf, Suppenrezepte für ein Kochbuch zur Verfügung zu stellen.

Aus Deutschland machten zehn bekannte Köche, Restaurantbesitzer und Kochbuchautoren mit. Fernsehkoch Nelson Müller steuerte einen raffinierten Kichererbseneintopf mit Garnelen und Chorizo bei, seine Kollegin Sarah Wiener eine Pastinaken-Brennnesselsuppe und Restauranttester Christian Rach einen Marokkanischen Kalbseintopf mit scharfer Joghurtsauce. Barbara Abdeni Massaad hat das Buch wunderbar bebildert, mit den zubereiteten Suppen, aber auch mit Fotos von Kindern aus dem Beiruter Lager. Von jedem Buch gehen 20 Euro an Schams e.V., eine Flüchtlingshilfe, die die syrischen Flüchtlinge im Libanon betreut. "Ein schönes Geschenk für meine Frau", so Lars Kleiner, der im Pfarrhaus zu tun hatte und gleich die Suppen probierte.

Pastoralreferent Georg Welp, der auch mit am Herd stand, hatte von dem Kochbuch erfahren und dem Liturgieausschuss davon berichtet. Der befand, dass eine Suppenküche zugunsten der Flüchtlinge im Libanon ein guter Beitrag zu den "Pfingst-Impulsen" sei, der Veranstaltungsreihe der Gemeinde vor Pfingsten. Monika Kehrmann, Brigitte Weinbrenner und Claudia Koch erklärten sich bereit, auch jeweils eine Suppe aus dem Kochbuch zu zaubern.

In der brütend heißen Küche des Pfarrhauses duftete es verführerisch, vor allem nach frischem Koriander. Sämtliche Suppen waren vegetarisch, wie es sich gehört an einem Freitag. Besonders appetitlich sah die Tomaten-Basilikum-Suppe aus Neapel aus, die mit Brot gekocht wird. Die süßliche Karotten-Süßkartoffelsuppe, die aus dem Libanon stammt, war mal ganz was Anderes, meinte Claudia Koch, die dafür verantwortlich zeichnete. Außerdem standen noch eine scharfe Kohlsuppe aus den USA sowie eine exotische Zucchini-Birnen-Koriander-Suppe auf dem Suppenbüffet.

Die Zutaten hat die Gemeinde gestiftet, die fast hundert Euro, die die begeisterten Esser gespendet haben, werden Schams e.V. für die syrischen Flüchtlinge in Beirut überwiesen. Nun hoffen die drei Köchinnen und der Koch, dass möglichst viele Rheinberger das Kochbuch kaufen.

Barbara Abdeni Massaad: Suppen für Syrien: 80 Lieblingsrezepte aus aller Welt. DuMont Buchverlag, 224 Seiten. EUR 34,00.

(evka)
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