Rheinberg Lob für die gute Flüchtlingsarbeit

Rheinberg · Maxi Decker und Yüksel Sahin sind "die Neuen" im Fachbereich Integration des Caritasverbandes. Sie freuen sich über die guten Strukturen in Rheinberg, die ihre Vorgängerin installiert hat.

 Das neue Team für die Flüchtlingshilfe bei der Caritas: Maxi Decker, Ehrenamtskoordination, und Migrationsberater Yüksel Sahin.

Das neue Team für die Flüchtlingshilfe bei der Caritas: Maxi Decker, Ehrenamtskoordination, und Migrationsberater Yüksel Sahin.

Foto: Armin Fischer

Eines haben Maxi Decker und Yüksel Sahin in Rheinberg bereits schätzen gelernt: "Uns wird nicht erklärt, warum etwas gerade nicht möglich ist, sondern hier versucht man, zielführend eine Lösung zu finden." Die 26-jährige Sozialpädagogin und der 44-jährige Diplom-Sozialwissenschaftler arbeiten seit wenigen Wochen im Fachbereich Integration und Migration des Caritasverbands Moers-Xanten und haben die Nachfolge von Anke Kretz angetreten, die den Bereich aufgebaut und viele Jahre betreut hatte. Sahin ist für die Ambulanten Hilfe zur Erziehung sowie die Migrationsberatung zuständig, Maxi Decker hat die Ehrenamtskoordination übernommen. Die Bedingungen sind optimal: "Wir profitieren von den Strukturen, die Anke Kretz installiert hat", freuen sich Sahin und Decker. Die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen am Ort sei vorbildlich, sagen sie.

Der Duisburger Sahin war bereits fünf Jahre in der Migrationsberatung tätig, hat zuletzt die Flüchtlingsunterkunft in Xanten geleitet. Er weiß aus Erfahrung, dass sein Job eine immer währende Auseinandersetzung mit Institutionen mit sich bringt. Denn die Begleitung des Integrationsprozesses führt nun mal mitten durch den Behörden- und Gesetzesdschungel: Sprachkurse, Schul- und Berufsausbildung oder Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen, Wohnungssuche, Hilfe in finanziellen Angelegenheiten. Dennoch will Sahin seinen Klienten nicht alles abnehmen. "Wer zu uns kommt, muss schnell Verantwortung für sich selbst übernehmen und lernen, hier zurecht zu kommen", betont der Sozialwissenschaftler. Eltern müssen da Vorbild für ihre Kinder sein, findet Sahin, denen die Kleinen besonders am Herzen liegen: Nicht zuletzt deshalb möchte er die Zusammenarbeit mit den Grundschulen intensivieren. Doch seine Arbeit verlangt ihm oft genug auch den Spagat zwischen Beratung und Unterstützung ab: Immer dann, wenn Flüchtlinge in persönliche Krisen und Konflikte geraten. "Vor allem, wenn die Familie fehlt, wird es schwierig", betont Sahin, der rund neun Familien sowie zahlreiche Einzelpersonen vorwiegend aus Syrien, Irak, Afghanistan, Iran und Eritrea betreut. In vielen Alltagssituationen sei der Einsatz von ehrenamtlichen Betreuern oder Paten nicht nur hilfreich, sondern unverzichtbar, findet auch Ehrenamtskoordinatorin Maxi Decker. Rund 90 sind in Rheinberg im Einsatz. Tendenz steigend. "Das Telefon klingelt erfreulich oft mit Anfragen von Interessenten, die wissen wollen, wo sie helfen können", so Decker. Und Unterstützung wird benötigt: als Sprachpate, Alltagsbegleiter oder in der Freizeitgestaltung. Bei Decker laufen alle Fäden zusammen, sie ist Ansprechpartnerin für die Flüchtlinge und Ehrenamtler in spe. "Für ein geplantes Internetcafé am Melkweg suchen wir derzeit noch Betreuer", sagt die 26-Jährige und hofft auf Freiwillige.

Maxi Decker ist montags und mittwochs (8.30 - 16.30 Uhr) und freitags (8 - 12 Uhr) unter 02843 971059 (mobil 0151 11414960) zu erreichen; Yüksel Sahin hat dienstags (10 - 12 Uhr) und donnerstags (14 - 16 Uhr) Sprechstunden an der Goldstraße 17-19. Termine unter 0151 14563419.

(RP)
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