Rheinberg Mädchen mögen das Trapez, Jungen das Trampolin

Rheinberg · René Ortmann, Betriebsleiter im Zirkusunternehmen Rondel, ist guter Dinge. Drei Wochen gastiert er mit seinem Team in Rheinberg. Pro Woche trainieren 125 Kinder Zirkusnummern, proben Kunststücke oder geben sich als Fakire. "Die Kinder sind die Stars und stehen in richtigen Kostümen im Mittelpunkt", sagt er über die Vorstellung am heutigen Nachmittag mit Highlights am laufenden Band. Die Show im Zirkuszelt mit 700 Plätzen an der Grote-Gert-Grundschule ist ausverkauft.

 Echt starke Typen: Trainer Marco (Mitte) baut sich mit Felix, Simon, Jonas, Joel und Melvin zu einer Pyramide der starken Männer auf.

Echt starke Typen: Trainer Marco (Mitte) baut sich mit Felix, Simon, Jonas, Joel und Melvin zu einer Pyramide der starken Männer auf.

Foto: Armin Fischer

Die Zirkusfamilie gastiert zum fünften Mal in Rheinberg und wird am Ende der Ferien 375 Kinder in die Welt der Zauberei, Artistik und Magie entführt haben. "Für uns ist Rheinberg ein besonderer Ort, weil einfach alles passt", sagt René Ortmann. Die Turnhalle wird für zwölf verschiedene Trainingseinheiten genutzt. "Hausmeister Benfeld ist immer für uns da", lobt Ortmann. Wie beliebt die Ferienaktion ist, zeigt allein, dass an nur einem Tag alle Anmeldungen für den dreiwöchigen Ferienalarm gelaufen sind.

Jeder in der Zirkusfamilie hat seinen Bereich. Dabei geht es nicht um Kuschelpädagogik unterm Zirkusdach. Am Ende eines Trainingstages zählt Leistung, wie Leandra (10), die mit Zwillingsbruder Jonas teilnimmt, bestätigt. Sie zeigt spontan einen Handstand, bei dem sie ihr Zirkustrainer mit den Händen in luftige Höhen hebt.

Tabea findet alles cool. "Uns wird nie langweilig", erklärt die Zehnjährige, die sich auf das Fach Akrobatik konzentriert hat. Neele ist als Betreuerin dabei. Schon als Kind war sie beim Ferienalarm dabei. "Für die Teilnahme bin ich leider zu alt. Also mache ich als Betreuerin für drei Wochen mit", sagt sie. Die Kinder werden von 7.30 bis 17 Uhr betreut und bekommen ein Mittagessen. Arbeit hat Neele genug, aber ohne Stressfaktor, eben ein Kinderspiel. "Wir verstehen uns alle gut. Da ich den Ablauf gut kenne, läuft alles problemlos."

Jedes Kind ist in ein Projekt seiner Wahl eingebunden als Seiltänzer, Akrobat, Bauchtänzer, Pony-, Tauben- und Ziegen-Domteur, Trapez-Künstler, Jongleur, Trampolin-Springer, Fakir oder Clown.

Mädchen lieben das Trapez und Darbietungen mit Tieren, Jungen das Trampolin, Fakirnummern und Turnen. "Wir wollen zeigen, wie viel aus den Kinder nach schon drei Trainingstagen herauszuholen ist", sagt René Ortmann, der im Lauf der Jahre Veränderungen bei den Nachwuchskünstlern feststellt. "Bei manchen merken wir, dass sie wenig bis gar keinen Sport treiben." Fitness gehört beim Zirkus mit zu den Voraussetzungen. "Aber wir finden für jeden etwas." Nach der Vorführung genießt die Zirkusfamilie eine Verschnaufpause. Ab Montag trainiert die dritte Gruppe für ihren großen Auftritt im Zirkuszelt. Nächstes Jahr heißt es in den ersten drei Ferienwochen dann wieder "Manege frei" beim Ferienalarm.

(sabi)
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