Niederrhein Max Lang will den Oscar an den Niederrhein holen

Niederrhein · Der 31-jährige Regisseur ist zum zweiten Mal für einen Oscar nominiert – diesmal für den Animationsfilm "Room on the Broom".

Oscar 2014: Das sind alle Gewinner
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Der 31-jährige Regisseur ist zum zweiten Mal für einen Oscar nominiert — diesmal für den Animationsfilm "Room on the Broom".

Max Lang ist wieder dabei, ist zum zweiten Mal nach 2011 — damals für "The Gruffalo" — für einen Oscar nominiert. Wieder in der Kategorie "animierter Kurzfilm" — und zwar für "Room on the Broom"; die deutsche Version heißt "Für Hund und Katz ist auch noch Platz". Am 2. März werden die wichtigsten aller Trophäen in der Filmbranche in Los Angeles verliehen. Und vielleicht erklingen ja diesmal die Namen des 31-jährigen Rheinbergers und seines Mit-Regisseurs Jan Lachauer aus München, wenn es heißt: "And the Oscar goes to . . ."

Max Lang klingt am Telefon entspannt, alles andere als aufgeregt. Natürlich habe er sich im Fernsehen angeschaut, als die Nominierten bekanntgegeben wurden, erzählte er gestern im RP-Gespräch. "Aber wir haben kein großes Ding daraus gemacht." Was seine sehr große Freude keinesfalls schmälern soll. "Die Nominierung ist unglaublich. Man ist nicht abgeklärt, nur weil man das schon einmal erlebt hat", sagt er.

Wieder nach Los Angeles fahren zu dürfen, wieder ein spannendes Beiprogramm erleben zu können und wieder auf den Oscar zu hoffen, sei großartig. "Eine enorme Wertschätzung ist das", unterstreicht der Filmemacher, der vor einiger Zeit mit seiner amerikanischen Ehefrau Suzanne und der gemeinsamen Tochter Lulu (3) von London in ein Dorf in Kent gezogen ist. Die Folgen der Oscar-Nominierung waren für Lang innerhalb kürzester Zeit spürbar: "Ich habe unglaubliche viele SMS und Anrufe bekommen und jetzt natürlich auch Presseanfragen."

Wie schon 2011 bei "The Gruffalo" ist Max Lang, der sich die Regiearbeit mit seinem Freund und ehemaligen Studienkollegen Jan Lachauer teilte, für die Verfilmung eines Kinderbuchs von Axel Scheffler und Julia Donaldson im Rennen. Diesmal ist es "Room on the Broom". Diese Reise auf dem Hexenbesen für Kinder ist ein 25-Minuten-Streifen, der 2011 begonnen und im Oktober 2012 beendet wurde. Viel Zeit für einen kleinen Film, zumal knapp 50 Menschen an seiner Herstellung beteiligt waren.

Aber der Regisseur macht schnell deutlich, woran das liegt: "Die Arbeit der Animatoren ist extrem aufwendig. Sie schaffen maximal zwölf Sekunden pro Woche, wenn sie schnell arbeiten." "Room on the Broom" ist im Auftrag der BBC entstanden und zwischenzeitlich auch im ZDF ausgestrahlt worden.

Ob er den Oscar diesmal bekommt oder nicht, darüber zerbreche er sich nicht den Kopf, sagt der Rheinberger. "Aber ich glaube, wir haben Chancen." Für das Vorankommen im Beruf wäre es eine Hilfe, seine Entscheidungen würde ein Erfolg aber nicht beeinflussen. "Im Moment läuft alles sehr, sehr gut für mich", resümiert der 31-Jährige. "Ich habe keinen Grund, mich zu beklagen. Es macht Spaß, eine kreative Arbeit machen zu können."

(RP)
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