Die Landtagsfraktion der Grünen hatte eine entsprechende Anfrage an die Landesregierung gestellt und hat jetzt Antwort bekommen. Darin heißt es, dass zahlreiche Bahnstrecken in NRW noch nicht oder nur teilweise elektrifiziert sind. Deshalb werden sie weiterhin von Dieselloks befahren.

Dazu gehören nach Angaben der Partei Strecken, in denen seit Jahren die Grenzwerte für Schadstoffe, vor allem für Stickoxid, überschritten werden. Im Kreis Wesel seien davon auch die Strecken Duisburg-Xanten (RB 31) und Bocholt-Wesel (RB36) betroffen. "Der Verzicht auf Dieselloks und -triebwagen würde dazu beitragen, die Stickoxid-Grundbelastung in den Städten zu senken", erklären Hubert Kück, Vorsitzender der Grünen-Kreistagsfraktion, und Lukas Aster aus Sonsbeck, verkehrspolitischer Sprecher.

"Es ist eine Gemeinschaftsanstrengung von Land und Bund erforderlich, um die Elektrifizierung der Bahnstrecken voranzutreiben - insbesondere in den von Schadstoffbelastungen erheblich betroffenen Städten", so die Politiker. Auf der Schiene sei E-Mobilität am schnellsten und einfachsten erreichbar. Es sei absurd, dass die Dieselloks und Triebwagen auch noch auf bereits elektrifizierten Strecken rollen, wie zwischen Duisburg und Millingen, wo bis zum Endbahnhof Xanten nur 17 Kilometer elektrifizierter Strecke fehlen.

Nach Grünen-Meinung müssen Land und Bund in einem ersten Schritt dafür sorgen, dass die Bahnstrecken für Elektroantriebe umgerüstet werden. Für das Niederrheinnetz müssen neben den erwähnten Strecken der nördliche Abschnitt des RE 10, Krefeld-Kleve, berücksichtigt werden. So könne im nächsten Schritt in Streckenausschreibungen (die für das Niederrheinnetz nicht vor 2025 anstehen) dafür gesorgt werden, dass nur noch elektrisch betriebene Loks und Triebzüge eingesetzt werden dürfen.