Rheinberg Messe-Nachbarn gegen Riesenhalle

Rheinberg · Mehr als 80 Frauen und Männer kamen zum Informationsabend im Haus der Generationen. Und als der Bürgerinformationsabend zu den Abriss- und Neubauplänen der Messe Niederrhein im Haus der Generationen nach mehr als zwei Stunden beendet war, stand zumindest eines fest.

Zudem befürchten sie mehr Lkw-Verkehr und sehen schon kommen, dass die Lastwagen nicht, wie es geplant ist, vom Messegelände über die Kreisstraße 31 Richtung Autobahn, sondern Richtung Alpener Straße in Millingen abbiegen.

Die Anwohner erwarten Transparenz. Möchten, dass Stadt und Investor offen und ehrlich mit ihnen umgehen. Daran gab es Zweifel. Wenn die Messe-Betreiber bereits mit Flächen planten, die ihnen noch gar nicht gehörten, dann sei schon klar, "wie das Spielchen weitergeht", sagte ein Teilnehmer. Ein anderer unterstellte: "Dem Investor geht es doch gar nicht um die Messe, es geht doch in Wahrheit um ein neues Gewerbegebiet, weil das viel lukrativer ist."

Eine Dame ahnte, dass der Rat den Plänen des Investors am Ende zustimme, weil die Ratsmitglieder selbst nicht dort wohnten: "Aber wenn die Stadt so mit ihren Bürgern umgeht, ist das keine gute Werbung für Rheinberg." Dieser Vermutung schob Jürgen Madry (SPD) einen Riegel vor, indem er die vorgestellte Planung als ein "absolutes ,no go'" titulierte: "So etwas tragen wir nicht mit. Wir erwarten mehr Kreativität."

Stadtplanerin Sonja Helmich gab sich alle Mühe, so viel Transparenz in die Debatte zu bringen wie möglich und machte das auch gut. Sie erklärte den Verfahrensweg und wies immer wieder darauf hin, dass man erst am Anfang der Planung stehe und es darum gehe, die Wünsche und Anregungen der Bürger zu berücksichtigen.

Für den Investor zeigte Dr. Jens-Martin Stüdemann vom Büro SGE Stüdemann eine veränderte Planung auf: Es soll bei drei Hallenriegeln bleiben, allerdings soll die Messehalle (nun 10.000 statt 7500 Quadratmeter) nach Norden Richtung Alpener Straße rücken. Warum die Richtung Alpsrayer/Römerstraße vorgesehene Halle 12,50 Meter hoch werden soll, blieb offen. Geklärt werden soll der Verlauf der Bergbau-Abbruchkante und ob sie den Hallenbau beeinträchtigen kann. Darauf wies ein Zuhörer hin.

(up)
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