Rheinberg Messe-Pläne: Noch ist überhaupt nichts entschieden

Rheinberg · Heute können die Anwohner der Messe Niederrhein ihre Bedenken zu den Abriss- und Neubauplänen des Investors zu artikulieren (Ankündigung auf dieser Seite). Gestern machte sich die Politik ein Bild davon, wie sie mit dem Vorhaben umgeht. Die Information der Öffentlichkeit und der von der SPD-Fraktion eingereichte Fragenkatalog zu den Plänen waren Thema im Bau- und Planungsausschuss. Dort stellte Stadtplanerin Sonja Helmich eine vom Investor überarbeitete Konzeption vor. So soll die Erschließung weiterhin über die Straße An der Rheinberger Heide erfolgen und nach wie vor möchte der Investor drei Hallenriegel errichten, wenn die alten Reichel-Hallen abgerissen sind. "Der Investor liebäugelt mit Logistikunternehmen, aber auch mit Gewerbebetrieben", so Helmich. Im mittleren Trakt soll es ein Messezentrum geben, eventuell mit einer Hochgarage. Prinzipiell bestehen in der Politik keine Bedenken gegen diese Pläne, wenn der größte Hallenkomplex in der Planung nicht sehr nah an dem Wohngebiet Richtung Annastraße eingezeichnet wäre. Die gewünschte Hallenhöhe ist schon von 15 auf 12,50 Meter abgesenkt worden. Dennoch macht vielen Anwohnern (rund 40 davon besuchten gestern Abend die Sitzung) dieser Riegel Sorgen: wegen der Nähe zu den Häusern, wegen möglicher Lautstärke und wegen der drohenden Verschattung. Beigeordneter Dieter Paus war der Hinweis wichtig, dass trotz der leicht veränderten Konzeption für das gesamte Gebiet Rheinberger Heide bestimmte Vorgaben gelten - etwa ein Lärmkonzept. "Das steht", machte Paus deutlich. Im Ausschuss wurden unterschiedlichste Aspekte angesprochen. So kritisierte SPD-Sprecher Jochen Schmitz, dass der Info-Abend für die Bürger nur einen Abend nach dem Ausschuss stattfindet. So kurzfristig könne die SPD nicht entscheiden.

Paus brach eine Lanze für den Investor, der schon früh auf Wünsche eingehe, indem er in Gutachten investiere, obwohl nicht einmal ein Aufstellungsbeschluss vorliegt. Die Info-Veranstaltung werde ausgewertet, die Ergebnisse sollen in eine Vorlage für den Ausschuss fließen. Man stehe erst ganz am Anfang, aber: "Die Stadt hat die Aufgabe, Flächen, die brach zu fallen drohen, einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen", so Paus.

Luise Theile (Grüne) pochte darauf, dass die Politik festlegen müsse, wie geplant werde. Da hatte sie Sonja Helmich an ihrer Seite: "Sie haben es in der Hand, wie das Planungsrecht an der Messe verändert wird." Erich Weisser (CDU) riet dazu, die Bürger nicht zu vergessen: "Seit der Pulverturm-Geschichte sollte uns allen klar sein: Die Bürger sollen mitgenommen werden."

(up)
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