Rheinberg Messe-Pläne: Sorge vor Lärm und zu großen Hallen

Rheinberg · SPD Rheinberg informierte Anwohner in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung. Warum äußert sich die Stadt nicht?

Zum Einstieg in die Diskussion in der Begegnungssstätte Reichelsiedlung erläuterte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Peter Tullius, warum die Partei zu diesem Abend eingeladen hatte. "Im Bau- und Planungsaussschuss im Mai wurden die Pläne für eine Änderung des Bebauungsplanes auf dem Gelände der Messe Niederrhein vorgestellt." Der Eigentümer der Messe möchte die alten Reichel-Hallen am Annaberg abreißen und neue bauen. Die Pläne sind in den Rat geschoben worden. Der habe am 5. Juni entschieden, vor einer Änderung des Bebauungsplanes eine Bürgerbeteiligung durchzuführen. Der Rat sei damals aufgrund der massiven Größe der dritten Halle nahe der Wohnbebauung - mit 300 Meter Länge und 15 Metern Höhe - mit den Plänen nicht einverstanden gewesen.

Die Verwaltung habe sich trotz mehrfacher Nachfrage, wann die Bürgerbeteiligung stattfinden solle, zögerlich gezeigt, weil sie auf eine überarbeitete Variante warte, die die Messe Niederrhein wohl im Frühjahr kommenden Jahres vorlegen will. Daraufhin habe sich die SPD entschieden, die bisher bekannten Pläne vorzustellen. "Damit Sie Ihre Bedenken benennen und wir Ihre Fragen für den nächsten Ausschuss mitnehmen können", wie Peter Tullius es formulierte.

Im Anschluss daran präsentierte er die bisherigen Messe-Pläne. Die sehen den Abriss der bestehenden Gebäude und den Neubau mit drei Hallenriegeln mit unterschiedlicher Größe und gewerblicher Nutzung vor. Insgesamt soll das 72.500 Quadratmeter ausmachen, von denen 7600 für die Messe genutzt werden sollen.

Der frühere Stadtplaner Peter Bender machte deutlich, dass zwischen der Halle und dem dort bestehenden Wall und der Wohnbebauung gerade mal 35 Meter liegen. Die Bürger könnten ihre Rechte geltend machen. Keiner wisse, wie die Pläne aktuell aussehen - in Bezug auf die Höhe des Walls seien die Pläne bislang unklar. "Man müsste aber zwischen den unterschiedlichen Interessen einen Kompromiss finden." Die Anwohner äußerten ihre Befürchtungen hinsichtlich massiven Verkehrslärms und -aufkommens - möglicherweise sogar durch einen großen Logistiker, der da mit im Spiel ist. Man sei durch das ALDI-Logistikzentrum schon erheblich belastet. Es müsse da ein Lärmgutachten geben, sagte Peter Bender.

Kritik wurde auch an der Masse und der Höhe der dritten Halle geübt. So etwas wolle keiner haben, war der klare Tenor. Es wurden auch Fragen zu den Zufahrten gestellt und die Stadt dafür kritisiert, nicht selbst informiert zu haben. Tullius sicherte zu, alle Bedenken in einen SPD-Antrag einfließen zu lassen.

(RP)
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