Rheinberg Millinger Grundschule wird rundum erneuert
Rheinberg · Die Stadt Rheinberg investiert rund 500.000 Euro in die Schule am Bienenhaus. Sie erhält als erstes städtisches Gebäude eine Holzpellet-Heizung. Künftig soll nur noch knapp halb so viel Energie gebraucht werden wie bisher.
Dachpfannen stehen auf Paletten gestapelt auf dem Schulhof, die Gebäudefassade ist noch unverputzt, Fenster sind noch in blauer Folie verschweißt und überall fleißige Handwerker: Die Millinger Gemeinschaftsgrundschule ist eine einzige Baustelle. Da kann man die bangen Blicke von Rektorin Jasmin Brune verstehen. Sie ist trotz Sommerferien vorbei gekommen, um sich vom Baufortschritt zu überzeugen. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt klappt ganz wunderbar", so die Lehrerin. "Ich kann allerdings nur hoffen, dass bis zum Beginn des neuen Schuljahres alles fertig ist."
Bauleiter Andreas Trockel von der Stadt ist zuversichtlich: "Das kriegen wir hin", verspricht er. "Bis jetzt liegen wir gut im Zeitplan." Schon Ende Mai ist mit den Arbeiten an der Schule begonnen worden. Denn was an der Millinger Straße passiert, geht über eine normale Sommerferienrenovierung weit hinaus. "Wir nehmen hier eine komplette energetische Sanierung vor", unterstreicht Ralf Chowanietz, Fachbereichsleiter Immobilienwirtschaft bei der Stadt.
Das Hauptschulgebäude wurde Anfang der 1960-er Jahre gebaut, der Nebentrakt rund zehn Jahre später. Damals herrschten beim Bau noch andere Standards. Deshalb werden alle Gebäude, auch die beiden Toilettenanlagen, isoliert. Andreas Trockel: "Die Geschossdeckendämmung wird im Haupt- und Nebengebäude isoliert, die Fassaden werden mit einem Wärmeverbundsystem - 180 Millimeter Dämmmaterial - saniert und die Fenster werden erneuert."
Die 30 Jahre alte Gasheizungsanlage wird durch eine Holz-Pellet-Heizung ersetzt. "Die erste Heizung dieser Art in einem städtischen Gebäude" - darauf weist Ralf Chowanietz hin. Auch die Heizkörper werden ausgetauscht. Weil die neue Heizung deutlich effektiver arbeitet, reichen 31 Heizkörper aus - halb so viele wie vorher. "Der Tank ist schon mit Holz-Pellets befüllt", berichtet der Bauleiter. In diesen Tagen wird getestet, ob es im Betrieb auch schön warm wird. Die Turnhalle ist übrigens von der gesamten Maßnahme unberücksichtigt.
Die energetische Sanierung bewirkt enorme Einsparungen. Künftig wird der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid rund 80 Prozent niedriger liegen als bisher. Der Energieverbrauch soll um 46 Prozent sinken, das sind etwa 100.000 Kilowattstunden pro Jahr.
In Millingen haben die Dachdecker etwa 900 Quadratmeter Dachfläche neu gemacht, 80 Quadratmeter Fensterfläche wurden ersetzt und 870 Quadratmete Fassade werden bearbeitet. An der Farbgestaltung hat die Schulgemeinschaft nicht unwesentlich mitgewirkt. "Unser Schullogo ist gelb, grün und blau", sagt die Rektorin der Schule am Bienenhaus. "Deshalb finden sich diese Farben am Gebäude wieder."
Die Sanierung der Grundschule kostet voraussichtlich etwa 500.000 Euro. Bis zu 200.000 Euro davon trägt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz Bau und Reaktorsicherheit.