Rheinberg Mit Musik die Kirche retten

Rheinberg · Der "Verein zur Erhaltung historischer Gebäude und Örtlichkeiten in Orsoy" braucht für seine Arbeit viel Geld. Drei Konzerte sollen helfen, die finanzielle Basis für die Sanierung der evangelischen Kirche zu stärken.

Große dunkle Wasserflecken breiten sich auf den Wänden aus, überall bröckelt der Putz ab: Wie ein Schwamm saugt das Mauerwerk der evangelischen Kirche Orsoy aufsteigende Feuchtigkeit auf, die den Mörtel aufzulösen droht. Keine Frage: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um schlimmere Schäden zu verhindern. Ein Projekt, dass die evangelische Kirchengemeinde allein nicht stemmen kann. Nicht zuletzt deshalb hat sich der "Verein zur Erhaltung historischer Gebäude und Örtlichkeiten in Orsoy" gegründet, der dazu beitragen möchte, das bauliche Erbe Orsoys dauerhaft zu erhalten. Als eine Gemeinschaft, die künftig überkonfessionell und systematisch an die Restaurierung historischer Gebäude im Ort herangehen wird.

Unterstützung der Bürger

Ziel im Rahmen des ersten Vereinsprojektes: Weit über die Grenzen von Orsoy und Rheinberg hinaus die Werbetrommel für die Kirchensanierung zu rühren und somit auch Spenden zu generieren. Zwar wolle man die Fördertöpfe beim Ministerium für Städtebau und bei den entsprechenden Stellen der Kirche und Kirchenbaustiftungen voll ausschöpfen, doch öffentliche Mittel fließen nicht gerade üppig. "Da sind wir auf die breite Unterstützung der Bürger angewiesen", erläutert Andreas Ocklenburg, stellvertretender Vorsitzender des Vereins.

Vor allem hofft der noch junge Verein auch auf das Engagement von Unternehmen. Ob finanzielle Zuwendungen oder Sachleistungen — der Verein sei für alle Formen der Zusammenarbeit offen, erläuterte Andreas Ockenburg gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Konzerte zum Advent

Es wird jede Menge Geld gebraucht: Rund 1,3 Millionen Euro sind nach einem Gutachten für die komplette Sanierung der Evangelischen Pfarrkirche veranschlagt worden, bei der man die sprichwörtlichen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen möchte: Neben der Mauerwerkssanierung soll die baulich veränderte Kirche auch wieder im Urzustand von vor 1855 — also in vollem gotischen Glanz — erstrahlen.

Allein der erste von drei Bauabschnitten, der der wichtigsten Gefahrenabwehr dient, schlägt mit 500 000 Euro zu Buche. Andreas Ocklenburg erläutert: "Die Kirche war zwar schon in den 60er Jahren saniert worden, um Feuchtigkeitsschäden zu beseitigen, doch die Methoden sind natürlich nicht Stand der Technik." Ein dicker Batzen Geld.

Deshalb möchte der Orsoyer Verein nun mit drei Konzerten in der Vorweihnachtszeit erste Spenden sammeln; das erste beginnt am Samstag in dieser Woche, die weiteren folgen am 7. und am 15. Dezember.

Und für die Auftaktveranstaltung der Bauarbeiten im März hat sich der Verein prominente Unterstützung ins Boot geholt. Landtagsabgeordnete Marie-Luise Fasse wird die Schirmherrschaft für den ersten Bauabschnitt übernehmen. Wann mit den Arbeiten begonnen wird, ist derzeit aber nicht klar.

(RP)
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