Rheinberg Mit Spaß und Ehrgeiz im Riesen-Kicker dabei

Rheinberg · Der Reit- und Fahrverein Graf von Schmettow hatte zum Human-Kicker eingeladen. Flüchtlinge stellten das Siegerteam.

 Voller Einsatz beim Spiel Löschgruppe Pelden gegen Grenadiere Budberg, hinten als Zuschauer das Team der Flüchtlinge.

Voller Einsatz beim Spiel Löschgruppe Pelden gegen Grenadiere Budberg, hinten als Zuschauer das Team der Flüchtlinge.

Foto: Ostermann

Zum fünften Mal lud der Reit- und Fahrverein Graf von Schmettow zum Human-Kicker in die Reithalle ein und sorgte für jede Menge Spaß bei Zuschauern wie Teilnehmern. Teamgeist stand bei den zehn Teams im Mittelpunkt. "Wir haben uns auf zehn Mannschaften begrenzt und mussten sogar anderen Teams absagen. Wir haben nach der Reihenfolge der Anmeldungen entschieden", sagt Organisator Jörg Gierling, Vorstand des RV Graf von Schmettow. Das Soccer-Turnier, immer am letzten Samstag in den Osterferien, gilt als Garant für Spaß, Sport, Teamgeist und Treffen mit Freunden.

Zum Spielablauf: Fünf Teilnehmer einer Mannschaft klettern auf das übergroße Spielfeld. Drei Mittelfeldspieler, zwei Stürmer und der Torhüter verteidigen ihr Feld zweimal zehn Minuten. Da das Turnier dem Tischkicker nachempfunden ist, verteilen sich die Spieler an Spielstangen. Sie haben wie die Kickerfiguren einen festen Platz, an den sie mit einem Gürtel gebunden sind. Folglich gibt es an der Spielstange nur eine Spielrichtung.

Erstmals dabei eine Flüchtlingsmannschaft vom Melkweg. Über Petra Platzek, die die Deutschkurse leitet, kam der Kontakt zustande. "Wir haben die Teilnehmer vom Melkweg zu einem Pizza-Abend am Tischkicker in die Reithalle eingeladen und die Spielregeln erklärt", erzählt Jörg Gierling. Die sportliche Idee sorgte für große Vorfreude. "Integration ist keine Einbahnstraße. Wir müssen gemeinsam etwas machen und uns gegenseitig mitnehmen", sagt Gierling. Ansteckende Euphorie beobachtete am Melkweg auch Petra Platzek. Der sonst übliche Tagesablauf wurde mit dem Turnier durchbrochen. Mal nicht über die eigene Situation und die der Familie nachdenken müssen, "das ist total toll und ein richtiges Erlebnis", sagt Petra Platzek.

Die aufgestellte Mannschaft der "Refugee-Boys" schaffte es, ihre Fans zu mobilisieren, so Hausmeister Ali Dursu vom Melkweg und auch Margret Michels, die zusammen mit ihrem Mann Patenschaften für die jungen Syrer Kelan, Majad und Ahmad übernommen haben. "Eine tolle Idee. Wir feuern natürlich die Mannschaft an", sagt Margret Michels.

Am dicht umlagerten Spielfeld sorgten die Fans aller Mannschaften für gute Stimmung. Den Spielverlauf hatte Till Harting fest im Blick und moderierte das Geschehen am 14 Meter langen und acht Meter breiten aufblasbaren Spielfeld. An die Anfänge des Jux-Turniers erinnert sich Jörg Gierling gut. Bei einem Kundentag des Energieversorgers NGW kam ein Human-Kicker zum Einsatz. "Das wollten wir in unserer Reithalle auch veranstalten. Seither ermöglicht uns NGW diesen sportlichen Spaß, der mittlerweile bei uns ein Familienfest ist", sagt Gierling.

Sportlicher Ehrgeiz, Teamgeist und Begeisterung zahlten sich am Ende aus. Die Refugee-Boys räumten ab. Der zweite Platz ging an die Grenadiere Binsheim. Die Eversaeler Grenadiere wurden Dritter.

(sabi)
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