Möhnen erobern die Rathäuser im Sturm

Rheinberg · Die "Soko Altweiber" hat ganze Arbeit geleistet: Sie brachte gestern sagenhafte 112 Möhnen zusammen - deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Angesichts dieser Übermacht blieb Bürgermeister - pardon: Scheich Frank Tatz-El - nichts anderes übrig, als sich geschlagen zu geben. Den ganzen Nachmittag hatte die Möhnenschar die Stadt unsicher gemacht, hatte sich unter anderem von den Rhinberkse Jonges im Pfarrheim freihalten lassen, bevor sie mit ihrer Anführerin Martina um genau 18.01 Uhr ins Stadthaus einfielen. Bis "der Frank" den Stadtschlüssel rausrückte und damit seine Hausmacht aus den Händen gab, dauerte es aber noch genau eine halbe Stunde. Tatz-El versuchte alles, umgarnte Martina ("Du Blume des Morgenlandes") und tanzte sich mit den Möhnen die Socken heiß - alles ohne Erfolg. "Mal schauen, ob du es schaffst, mit allen 112 Möhnen zu tanzen", kitzelte Jonges-Präsident Clemens Geßmann, der der "Soko" von Herzen dankte. "Ich sage mal, nach 30 ist Schluss." So kam es dann auch, dem fleißigen Tänzer standen die Schweißperlen auf der Stirn. "Es ist Zeit zu sagen: Ihr habt gewonnen!", rief er. Nicht nur für Präsident Clemens Geßmann endet in dieser Session seine Amtszeit, auch Martina Thiemann gab ihren Rücktritt bekannt. Das Ende einer Möhne-Ära nach 18 Jahren. Dafür hat sie sich ein donnerndes "Rheinberg, Helau!" verdient.

Mehr Bilder von den Rathausstürmen finden Sie im Internet auf www.rp-online.de/Rheinberg oder /Xanten.

(up)
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