Rheinberg Mozart - musikalisch und literarisch

Rheinberg · Die Musikalische Gesellschaft präsentiert am 19. April das Mercator-Ensemble mit zwei Hornisten und einer Rezitatorin.

 Matthais Bruns (1. Violine), Peter Bonk (2. Violine), Eva Maria Gambino (Viola) und Hanno Fellermann (Kontrabass) sind das Mercator-Ensemble der Duisburger Philharmoniker.

Matthais Bruns (1. Violine), Peter Bonk (2. Violine), Eva Maria Gambino (Viola) und Hanno Fellermann (Kontrabass) sind das Mercator-Ensemble der Duisburger Philharmoniker.

Foto: privat

Dass Wolfgang Amadeus Mozart als einer der größten und begnadetsten Komponisten aller Zeiten in die Musikgeschichte eingegangen ist, das weiß heutzutage fast jedes Grundschulkind. Ob dieses Urteil auch bei seinen Zeitgenossen Geltung besessen hat, das muss als fraglich angesehen werden. Galt er doch Vielen in der damaligen Zeit als ein flüchtiger und oberflächlicher Mensch, der so manchen Schabernack trieb. Spätestens seit Milos Formans Kinofilm "Amadeus" hat sich dieses Bild des Ausnahmekomponisten in vielen Köpfen eingeprägt.

Mozarts Kompositionen gelten als ausgereifte Werke, die auch die Dramatik des menschlichen Daseins beinhalten, wie in vielen sonstigen Vokal- und Instrumentalkompositionen etwa im "Don Giovanni" und in seinem "Requiem" spür- und erlebbar. Dass er jedoch "immer einen Narren haben muss", wie er seiner Frau gestand, davon zeugen lediglich einige wenige Werke aus seiner Feder. Und in seinem viersätzigen Divertimento in F-Dur, KV 522 (auch als "Dorfmusikantensextett" bekannt") nimmt dieser "Hallodri" gleich drei Arten "musikalischer Narren" aufs Korn: den unfähigen Komponistenkollegen, den arroganten Streicher und den betrunkenen Hornisten. Alle drei bekommen auf ihre Weise von Mozart ihr musikalisches Fett weg. Und so sei bereits jetzt der Hörer auf die Tatsache hingewiesen, dass die vermeintlich falschen Töne die richtigen sind und von Mozart höchstpersönlich aufgeschrieben worden sind. Dieses "Ausnahmewerk" Mozarts wird neben einem zweiten - sechssätzigen - Divertimento in F-Dur, KV 247, der "1. Lodronischen Nachtmusik" beim nächsten Konzert der Musikalischen Gesellschaft aufgeführt.

Beide Werke werden durch das Mercator-Ensemble der Duisburger Philharmoniker - erweitert um die versierten Hornisten Joan Ratiu und Marcel Sobol dargeboten; die Erweiterung des Mercator-Ensembles ermöglicht die originale Instrumentierung im Sinne Mozarts. Das Mercator-Ensemble musiziert mit Matthias Bruns, 1. Violine, Peter Bonk, 2. Violine, Eva Maria Gambino, Viola sowie Hanno Fellermann, Kontrabass. Ergänzt wird der "Musikalische Spaß" durch Rezitationen Mozartscher Texte, vorgetragen von Katja Heinrich, einer engagierten Schauspielerin.

Zu diesem außergewöhnlichen Konzert in der Stadthalle Rheinberg lädt die Musikalische Gesellschaft unter dem Titel "Ein musikalisch-literarischer Abend mit Wolfgang Amadeus Mozart" für Sonntag, 19. April, 19 Uhr, ein.

Karten im Vorverkauf gibt es zum Preis von 10 Euro (Mitglieder) bzw. 13 Euro in der Buchhandlung Schiffer-Neumann sowie bei Lore Rabe, Telefon 02843 5428. Jugendliche haben wie immer freien Eintritt.

(heme)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort