Rheinberg Multikulti-Frühstück beim Integrationskurs

Rheinberg · Seit Ende August lernen 18 Erwachsene aus unterschiedlichen Nationen in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung Deutsch.

 Elisabeth Keggenhoff (2. v. links) und Lucja Heidisch (rechts) mit den Teilnehmern des Integrationskurses. Gestern gab es landestypische Leckereien.

Elisabeth Keggenhoff (2. v. links) und Lucja Heidisch (rechts) mit den Teilnehmern des Integrationskurses. Gestern gab es landestypische Leckereien.

Foto: arfi

Verschiedenste Düfte füllten den Raum in der Begegnungsstätte Reichelsiedlung. Was hier so gut roch waren Spezialitäten aus ganz unterschiedlichen Ländern, die sich auf einem großen Tisch zu einem multikulturellen Frühstück im Rahmen des gestarteten Integrationskurses der VHS Alpen-Rheinberg-Sonsbeck-Xanten vereinten - und so die Vielfalt der Teilnehmer widerspiegeln.

Vier Mal die Woche treffen sich die 18 Teilnehmer seit dem Kursbeginn am 25. August zum Deutschunterricht - manche freiwillig, andere verpflichtend, wie Elisabeth Keggenhoff, Fachbereichsleiterin bei der VHS, erklärt. Noch stehen die Teilnehmer ganz am Anfang. Und da ist es vor allem wichtig ein gewisses Gruppengefühl zu schaffen. "Wir machen das Frühstück, damit sich die Teilnehmer kennenlernen", sagte dementsprechend Lucja Heidisch, eine von drei Dozentinnen des Kurses.

Die Lebensgeschichten der Teilnehmer sind genau so unterschiedlich wie ihre Herkunft. Sie stammen aus Palästina, Syrien, Bulgarien, Somalia, Türkei, Pakistan, England, Kirgistan, Kosovo, Afghanistan, Polen, Libanon und Italien. Und so wird das Frühstücksangebot, bei dem die Teilnehmer selbst gemachte, landestypische Spezialitäten auftischen zu einer kleinen kulinarischen Weltreise.

Masoumah Wahab beispielsweise hatte einen Orangenkuchen gebacken. Eine afghanische Spezialität, wie die 28-Jährige, die seit acht Monaten in Deutschland ist und in Rheinberg mit ihren Eltern zusammenlebt, erklärt. Youssra Gharib hingegen hat schon 14 Jahre in Deutschland gelebt, bevor sie mit ihrem Kind für zehn Jahre zurück in den Libanon ging. Vor einem Jahr kam die 40-Jährige wegen des Krieges zurück. Im Integrationskurs will sie vor allem ihre Grammatik verbessern. Sie hat "Foul" (eine Art Bohnenpüree) mitgebracht, der 26-jährige Abdul Muhammad aus Pakistan hingegen Pizza und Spaghetti-Nudeln in Milch, eine pakistanische Spezialität.

Eine Spezialität hatte auch Yassmine Yalmizian, die wegen des Krieges in ihrem Heimatland Syrien vor einem Jahr nach Deutschland kam, dabei. "Mamounieh", ein süßes Frühstück aus Gries. "Eigentlich wird das heiß gegessen", erklärte die 29-Jährige. Angesichts der angeregten Gespräche in verschiedenen Sprachen - teils auch mit Gesten - war die syrische Spezialität gestern zwar bereits kalt geworden, das machte aber nichts. "Ich bin froh, dass sich die Gruppe schon so gut gefunden hat", freute sich Heidisch angesichts der munteren und offenen Unterhaltungen - die gehören schließlich zu einem guten Frühstück dazu.

(RP)
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