Alpen Nabu setzt ein Zeichen gegen "Gärten des Grauens"

Alpen · Die Nabu-Ortsgruppe will am Sonntag von 11 bis 18 Uhr die Pflanzentauschbörse auf dem Blumen- und Spargelfest vorm Rathaus nutzen, um ein Signal "gegen die grassierenden Steinwüsten in den Vorgärten" zu senden. "Wir möchten ein Zeichen setzen gegen die zunehmende Unsitte klinischer Vorgärten und für naturnahes, artenreiches Gärtnern", so Christian Chwalleck, Nabu-Orts- und Vize-Vorsitzender des Landesverbandes.

Die Nabu-Ortsgruppe will am Sonntag von 11 bis 18 Uhr die Pflanzentauschbörse auf dem Blumen- und Spargelfest vorm Rathaus nutzen, um ein Signal "gegen die grassierenden Steinwüsten in den Vorgärten" zu senden.

"Wir möchten ein Zeichen setzen gegen die zunehmende Unsitte klinischer Vorgärten und für naturnahes, artenreiches Gärtnern", so Christian Chwalleck, Nabu-Orts- und Vize-Vorsitzender des Landesverbandes.

"Vielleicht wird ja bei der Pflanzentauschbörse ein Grundstein gelegt, Hausgärten wieder naturnah umzugestalten, um so auch einen persönlichen Beitrag gegen das Artensterben zu leisten", so Chwallek.

Das dramatische Insektensterben ist inzwischen in den Köpfen breiter Teile der Bevölkerung angekommen. Politik und Verwaltungen auch vor Ort nehmen sich zunehmend des Themas an. So gibt es landauf, landab vielfältige Initiativen zur Schaffung von naturnaher Begrünung öffentlicher Flächen, Anlage von Blühstreifen und Insektenschutzmaßnahmen.

Seit 2011 sind vom Nabu allein in Alpen vier Streuobstwiesen mit fast 210 Bäumen angelegt worden. Auf dem Ratsbongert am Dahlacker, mit 160 Bäumen größte Streuobstwiese, steht ein von der Sekundarschule gestiftetes Bienenhotel. Gemeinde und Naturschutzstiftung Niederrhein haben voriges Jahr dort eine Wildblumenwiese angelegt.

Durch den Insektenrückgang und das daraus resultierende Vogelsterbens, so Chwallek, seien in den letzten zwölf Jahren rund 12,7 Millionen Brutvogelpaare aus Deutschland verschwunden sind. Ursachen seien die Intensivierung der Landwirtschaft, übermäßiger Einsatz von Insektiziden und ungebremster Flächenverbrauch. Aber das sei nur eine Seite der Medaille.

Fahre man durch die Dörfer Alpens, biete sich "in vielen Vorgärten ein Bild der Trostlosigkeit", so der Naturschützer: "Schotterwüsten mit bunten Steinen, auf mediterran getrimmte Amphoren und, wenn's hochkommt, ein Pflanzkübel mit in Formschnitt gebrachtem Bäumchen zeigen die Entfernung der Bewohner von der Natur." Diese Flächen als pflegeleicht und dem demografischen Wandel geschuldet zu erklären sei ein Irrglaube. Spätestens im zweiten Jahr folge der Griff zur Chemiespritze.

Als Gegenbeispiel hat der Nabu sein Projekt "Zeit der Schmetterlinge" gestartet. Landesweit können Kitas und Schulen sowie Privatleute am Wettbewerb "Schmetterlingsfreundlicher Garten" teilnehmen. Naturnah angelegte Gärten werden mit einer Plakette ausgezeichnet. www.schmetterlingszeit.de

(bp)
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