Rheinberg Nach 33 Jahren gibt's den zehnten Streich

Rheinberg · Das Rheinberger Mundart-Ensemble spielt im Juni seine neue Kriminalkomödie "Tante Liske, lott dat sin!" Die Schauspieler hoffen, dass sie dreimal die Stadthalle voll bekommen. Die Proben laufen bereits, die Werbung ebenfalls.

 Rolf Kuhlmann, Käthi Spolders und Hans-Theo Mennicken (von links) vom Rheinberger Mundart-Ensemble freuen sich schon auf die drei Aufführungen im Juni. Dann gibt es in der Stadthalle wieder jede Menge zu lachen.

Rolf Kuhlmann, Käthi Spolders und Hans-Theo Mennicken (von links) vom Rheinberger Mundart-Ensemble freuen sich schon auf die drei Aufführungen im Juni. Dann gibt es in der Stadthalle wieder jede Menge zu lachen.

Foto: Armin Fischer

"Stoot on Staek" (Stoßen und Stechen) ist lange her. Vor genau 33 Jahren brachte das Rheinberger Mundart-Ensemble das einst von Paul Feltes in Erinnerung an den früheren Rheinberger Billard- und Skatclub verfasste Theaterstück auf die Bühne. "Anlass war die 750-Jahr-Feier der Stadt Rheinberg", erinnert sich Hans-Theo Mennicken, damals wie heute auf und hinter der Bühne dabei. Die Premiere war seinerzeit die Geburtsstunde des "Theater op Platt".

Seither haben die Hobby-Schauspieler insgesamt zehn verschiedene Stücke einstudiert und erfolgreich auf die Bühne der fast immer ausverkauften Stadthalle gebracht. Stets vor begeistertem Publikum und nie ohne Zugaben. Jetzt wollen sie es wieder wissen und rühren die Werbetrommel für den neuesten Streich: "Tante Liske, lott dat sin!" wird am Freitag, 3. Juni, 20 Uhr, am Sonntag, 5. Juni, 17 Uhr, und am Donnerstag, 9. Juni, 20 Uhr, aufgeführt. Karten zum Preis von zehn Euro kann man ab dem 9. Mai in der Sparkasse an der Bahnhofstraße kaufen.

Für die Mundart-Truppe ist das neue Stücke eine Besonderheit. "Das Mundart-Theater ist ja keine reine Sache des Sprookvereins Ohmen Hendrek", sagt Hans-Theo Mennnicken. "Von Beginn an waren immer auch die Wagenbauer der Rhinberkse Jonges für das Bühnenbild mit eingebunden. Und 33 Jahre - das ist ja ein karnevalistisches Jubiläum."

"Tante Liske, lott dat sin!" ist ein Stück des 2013 verstorbenen Mundart-Theatermanns Karl Schmalbach aus Lank-Latum. Es spielt in den 1990er Jahren und beschreibt - heute wieder ganz aktuell - die Integrationsversuche eines Türken, der Plattdeutsch lernt. Man muss nicht lange überlegen, wer die Paraderolle des Jusufi spielt, der Deutsch mit türkisch-rheinbergerischem Einschlag spricht: natürlich Alt-Bürgermeister Hans-Theo Mennicken. "Mit Perücke", verrät der 64-Jährige.

Käthi Spolders, die in die Rolle der Tante Liske schlüpft, hat das Schmalbach-Stück auf Rheinberger Verhältnisse getrimmt. "Ich habe es ein wenig umgeschrieben und habe Rheinberger Personen eingebaut", erzählt die Ossenbergerin mit dem goldigen Humor. Regie führt diesmal Sprookverein-Vorsitzender Rolf Kuhlmann, der als Souffleur den Text zuflüstert, wenn es auf der Bühne mal eng werden sollte.

"Das wird ein Riesenspaß", erzählen die Schauspieler voller Vorfreude auf ihre "herrliche, rheinische Kriminalkomödie". Dialoge voller Humor, die Polizei und sogar ein Drogendealer kommen vor.

20 Frauen und Männer gehören zur Truppe, jeder hat seine Aufgabe. Winnie Nickenig ist neben "Menni" der einzige, der auch schon 1983 in den Ring stieg.

Seit Januar laufen die Vorbereitungen für das Mundart-Theater-Stück. "Seit März wird regelmäßig geprobt", erzählt Rolf Kuhlmann. "Ab Mitte Mai dreimal pro Woche und ab 18. Mai auf der Stadthallen-Bühne." Plakate und Handzettel - von Bernhard Evers gestaltet und von Josie Schiffer gedruckt - werden schon fleißig verteilt und aufgehängt. Wichtiger Hinweis der Schauspieler: "Man muss nicht Platt können. Man versteht das Stück auch so.."

(up)
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