Rheinberg Nach der Regenflut wird in Budberg aufgeräumt

Rheinberg · Neben vielen Privathäusern ist auch das Evangelische Gemeindehaus betroffen. Wann dort die Gruppenräume wieder zur Verfügung stehen, ist nicht absehbar. Der Betrieb läuft aber weiter - man rückt zusammen.

 Im Keller der Familie Wiebecke begann nach der Regenflut gestern bereits die Sanierung.

Im Keller der Familie Wiebecke begann nach der Regenflut gestern bereits die Sanierung.

Foto: Fischer

Gestern begann das Großreinemachen: In ein paar Dutzend Häusern, die am Dienstag nach einem Starkregen geflutet worden waren (RP berichtete), begannen die Bewohner mit der Beseitigung der Schäden. Glück im Unglück hatte Familie Wiebecke, bei der bereits am Vormittag ein Fachunternehmen zur Stelle war. Andere Betroffene gingen in Eigenregie ans Werk. Der erste Arbeitsgang war überall gleich: "Das nasse Zeug muss raus", so ein Anlieger der von-Büllingen-Straße. Das Zeug: Tische, Stuhle, Türzargen, die sich im Keller voll Wasser gesogen hatten; Paneele, mit denen Keller verkleidet waren; Dämmmaterial, aus dem das Wasser tropfte; auch Elektrogeräte.

Auch in den Keller des Evangelischen Gemeindezentrums war das Wasser geströmt - "nicht durch das Abwasserrohr, da hat das Rückstauventil funktioniert", betonte Pfarrer Thorsten Diesing im Gespräch mit der RP: "Das Wasser floss von draußen aus dem Gully ins Haus." Betroffen ist der Bereich der Krabbel- und der Pekip-Gruppe. Den Spieleteppich muss man abschreiben, auch viel Spiel- und Bastelmaterial. "Beim Sofa gucken wir mal, ob und wie es sich erholt", so Thorsten Diesing, für die Türen gilt das selbe. Die größte Sorge: Was ist mit der Aufzuganlage? Auch dort stand das Wasser. Für die Kinder in den Gruppen die wohl wichtigste Nachricht: der Betrieb geht weiter. Im selben Haus. Diesing: "Wir versuchen, enger zusammenzurücken."

Helmut Platen, Anlieger der von-Büllingen-Straße und zum zweiten Mal in sieben Jahren von Wasser im Keller heimgesucht, schnitt gegenüber der RP eine Grundsatzfrage an: "Wenn in der Anlage eine Pumpe ausgebaut wurde - warum wird dann kein Ersatzgerät montiert?" Platen erinnerte daran, dass in Budberg immer neue Baugebiete ausgewiesen wurden. Seine Frage: "Sind auch die Kanalkapazitäten entsprechend angepasst worden?"

 Derweil liegt vor vielen Häusern viel nasser Müll.

Derweil liegt vor vielen Häusern viel nasser Müll.

Foto: Fischer

Die Überschwemmung in Budberg wird auch von der Politik aufgearbeitet. CDU-Fraktionssprecher Ulrich Hecker und sein Fraktionskollege, Ratsherr Viktor Paßens, forderten gestern die Stadtverwaltung auf, die Ursachen der Probleme zu erforschen. Dabei dürfe es nicht nur um das Thema Rückstauklappen in Hausanschlüssen gehen. Vielmehr müsse man auch prüfen, ob die Gullis an den richtigen Stellen installiert seien und ob die Kapazität der Pumpanlage tatsächlich ausreichten. Die CDU erwarte kurzfristig Antworten - auf keinen Fall dürfe so lange Zeit ins Land gehen wie nach dem Starkregen in Vierbaum, bei dem in einem Neubaugebiet viele Keller teils bis kurz unter die Decke vollgelaufen waren.

(RP)
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