Rheinberg Naturschützer zählen 2270 Erdkröten und 59 Molche

Rheinberg · 20 Naturschützer der Nabu-Ortsgruppe Rheinberg haben während der fünfwöchigen Wanderzeit der Kröten insgesamt 190 Stunden ehrenamtlichen Einsatz vor Ort geleistet. Dieses Ergebnis teilte die Nabu-Gruppe gestern mit. Der erste Einsatz erfolgte am 10. März für etwa anderthalb Wochen und wurde dann aufgrund sehr kalter Temperaturen für weitere anderthalb Wochen unterbrochen.

 In Budberg wurden auch Bergmolche gezählt.

In Budberg wurden auch Bergmolche gezählt.

Foto: Nabu

Gezählt wurden in den fünf Wochen vorwiegend in der Zeit von 21 Uhr bis 22.30 Uhr 2270 Erdkröten und 59 Molche. Auch in diesem Jahr konnte der Bergmolch in geringer Zahl auf seiner Wanderung beobachtet werden. Im vergangenen Jahr waren es 1180 Erdkröten in drei Wochen zu ähnlichen Zeiten.

Die Dokumentation über das Wanderverhalten lässt natürlich nur Schätzungen durch Hochrechnung zu. Denn sicher werden während der Nächte zum Beispiel die Weibchen und Pärchen, die zügig zum Gewässer laufen, nicht alle erfasst. Und zu den Männchen, die auf den Straßen sitzen bleiben, gesellen sich im Laufe der Nacht noch ein paar dazu oder verschwinden wieder und kreuzen einen Abend später wieder auf.

Auf der Wolfskuhlenallee nimmt die Wanderaktivität der Amphibien weiter zu. So waren es im vergangenen Jahr dort 189 Tiere. In diesem Jahr wurden 579 Tiere gezählt. Wie schon vermutet, hat sich das neue Grünland/Buschwerk gegenüber der Parkplätze zu einem bevorzugten Aufenthalts- und Überwinterungsplatz entpuppt. Welche Folgen die neue Auskiesungsfläche am Schloss mit sich bringt, werde sich zeigen, so der Nabu.

Auf der von-Büllingen-Straße waren auch ein paar Tiere mehr unterwegs als im vergangenen Jahr. Während einer Beobachtungsrunde von einer Stunde - immer zur gleichen Zeit - wurden 174 Erdkröten gezählt. Die verschwundenen Ausstiegshilfen wurden durch neue ersetzt. Auch in diesem Jahr wurden keine Gully-Opfer gefunden.

Die nächtlichen Vollsperrungen sind inzwischen eingestellt. Nabu und das städtische Ordnungsamt bedanken sich für das Verständnis dieser Artenschutzmaßnahme bei Anwohnern und Autofahrern.

Die Bilanz der Naturschützer hat allerdings auch eine ärgerliche Seite. Eine Anzeige wegen Sachbeschädigung, zehn kaputte Profilzylinder und ein Schloss muss die Ortsgruppe finanzieren - insgesamt fallen damit Kosten von 500 Euro an.

(RP)
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