Rheinberg Navi schickt Amazon-Lkw nach Ossenberg

Rheinberg · Barbara Ettwig von den Bündnisgrünen wohnt an der Kirchstraße. Dorthin verirren sich häufig fehlgeleitete Lastwagen.

 Kompliziertes Wendemanöver eines verirrten Lkw in der Pampa - so etwas ereignet sich immer wieder auch in Ossenberg.

Kompliziertes Wendemanöver eines verirrten Lkw in der Pampa - so etwas ereignet sich immer wieder auch in Ossenberg.

Foto: Günter Jungmann (Archiv)

Barbara Ettwig, Ratsmitglied der Bündnisgrünen in Rheinberg, wohnt an der Kirchstraße in Ossenberg. Eine ruhige Wohnstraße - normalerweise. Seit einiger Zeit wird sie allerdings in schöner Unregelmäßigkeit von dort unerwünschten Gästen befahren. Barbara Ettwig: "Es kommt immer wieder vor, dass sich große Lkw-Züge dorthin verirren und nicht wissen, wie sie ihr Ziel erreichen." Dieses Ziel ist in aller Regel das Amazon-Logistikzentrum am anderen Ende der Stadt.

Dass die Lkw in Ossenberg landen, liegt an der Alten Landstraße, die es zweimal gibt: in Rheinberg und in der Nachbargemeinde Alpen. In Rheinberg verläuft sie zwischen B 57 und Römerstraße bei Amazon vorbei. In Alpen heißt der letzte Ausläufer der Ossenberger Kirchstraße Alte Landstraße - jener Teil, der bereits auf Alpener Gebiet liegt und kurz vor Drüpt spitz in die B 57 in Fahrtrichtung Xanten einmündet.

Lkw-Fahrer verlassen sich auf ihre Navigationsgeräte und werden mitunter in die falsche Alte Landstraße geschickt. Barbara Ettwig: "Ich habe hier schon Lastwagenaus aller Herren Länder gesehen. Sie fahren auf Alpener Gemeindegebiet in die Alte Landstraße, die dann in die Kirchstraße übergeht. Weil sich die Kirchstraße im Bereich des Wäldchen verengt, kommen sie nicht weiter, wurschteln sich weiter durch und biegen dann oft in die Dammstraße ab, bevor sie sich völlig verirren."

In der Rheinberger Ratssitzung bat Barbara Ettwig darum, auf diesen Missstand zu reagieren. "Wir sollten Amazon besser ausschildern und die Navi-Betreiber sollten informiert werden", empfahl Barbara Ettwig. Bürgermeister Hans-Theo Mennicken meinte, es bringe nicht viel, wenn man dort Hinweisschilder in russischer oder tschechischer Sprache aufstellte mit dem Hinweis "Sie sind hier noch in Alpen". Und überhaupt: Schilder dürften nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Landesstraßenbetriebs aufgestellt werden.

Ein zweiter Navi-Streich betrifft ebenfalls Ossenberg. Auch darauf wies Barbara Ettwig im Rat hin: "Manche Navis schicken Fahrzeuge nicht über die Graf-Luitpold-Straße oder über den Mühlenweg zur Kirchstraße, sondern über den kleinen Feldweg, der von der B57 abzweigt", sagt sie. Ein kleines Teilstück dieser Verbindung sei seinerzeit nicht von der Stadt gekauft worden und in privater Hand. Autos und auch Lkw auf Irrwegen landeten dort mitunter im Nirvana und wunderten sich. Die Grünen-Ratsfrau: "Es muss doch möglich sein, diese Probleme zu lösen."

(RP)
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