Rheinberg Neue GPS-Empfänger fürs Geo-Caching

Rheinberg · 14 Fünft- und Sechstklässler gehen auf digitale "Schatzsuche". Das ist nur eines von insgesamt 32 AG-Angeboten.

 Die Schüler der Europaschule nahmen gestern die neuen Garmin-Navi-Geräte in Augenschein.

Die Schüler der Europaschule nahmen gestern die neuen Garmin-Navi-Geräte in Augenschein.

Foto: Christoph Reichwein

Was früher die Schnitzeljagd war, ist nach Einzug der Digitaltechnik das Geo-Caching. Am Ende beider Varianten des Geländespiels steht der "Schatz", den es zu finden gilt. Die 14 Schüler der Geo-Caching AG der Europaschule Rheinberg freuen sich nach erfolgreicher Suche meist über Süßes. Zuvor aber war detektivischer Spürsinn, eine gute Orientierung und geografische Kenntnis gefragt.

Sport- und Erdkundelehrer Florian Hauschild, der die Arbeitsgemeinschaft leitet, erläutert das Prinzip Geo-Caching: "Eine Schülergruppe übernimmt die Aufgabe, anhand von geographischen Koordinaten eine Fährte auszulegen, die es für die andere Gruppe aufzunehmen gilt." Und das ist erst mal gar nicht so einfach: Denn die Schüler lernen zunächst, Karten zu lesen und - ganz altmodisch - mittels analogem Kompass einen Standort zu bestimmen. "Das klappt aber eigentlich ganz gut", sagen Katharina (11) und Lena (12).

Für die "Spurensuche" greifen die Schüler der Geo-Caching AG dann aber doch auf GPS-Empfänger zurück. Drei Stück gab es zuletzt in der Europaschule, denn fünf weitere Exemplare hatten seit Start der AG im Jahr 2011 den Geist aufgegeben. Jetzt freuen sich die jungen "Schatzsucher" über fünf GPS-Exemplare der neusten Generation im Wert von 800 Euro, die der Förderverein angeschafft hat. "Die Geräte haben jetzt mehr Funktionen, es kann beispielsweise gleich eine Karte hinterlegt werden", freut sich AG-Leiter Hauschild. So gehören auch die handgeschriebenen Zettelchen mit den geographischen Koordinaten der Vergangenheit an. Bevor die Kinder aber im Stadtpark oder auf dem großen Sportplatz auf Suche gehen können, wird Florian Hauschild die GPS-Empfänger entsprechend einrichten.

Die Geo-Caching AG ist eine von insgesamt 32 AGs, die die Europaschule jahrgangsübergreifend in den Klassen 5 und 6 anbietet. 2011 mit 18 AGs gestartet, habe man jetzt fast die Kapazitätsgrenzen erreicht, informiert Martin Reichert, zuständig für die Abteilung 1. Dennoch knüpft er Kontakte, um künftig auch mal neue Angebote installieren zu können. Derzeit laufen Gespräche mit einem Tennisverein.

Dass die Europaschule in Sachen AGs so gut aufgestellt ist, liegt nicht zuletzt an zahlreichen Kooperationspartnern. Mit an Bord sind neben drei Sportvereinen auch die Stadt, und das Jugendzentrum Zuff. "Außerdem schaue ich schon bei der Anmeldung der Fünftklässler, welche Eltern welches Know-how mitbringen", gibt Reichert mit einem Schmunzeln zu. So liegt der Anteil der Eltern und Vereinsübungsleiter unter den AG-Leitern bei rund 50 Prozent.

Das AG-Konzept der Europaschule ist so erfolgreich, dass auch andere Schulen darauf aufmerksam wurden und Interesse zeigen. "Wir sind Best-Practice-Schule und berichten in Vorträgen darüber", erläutert Reichert. Zudem sind immer mal wieder Lehrer anderer Schulen zu Gast, um zu hospitieren und das System "Europaschule" kennenzulernen.

(RP)
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