Rheinberg Neuer Chefpfleger im Thekla-Haus plant moderne Jobmodelle

Rheinberg · Lutz Langer (41) ist auf Umwegen, begleitet von glücklichen Umständen, in dem Beruf gelandet, von dem er voller Überzeugung sagt, dass es genau der richtige für ihn ist. Dem neuen Pflegedienstleiter sind die Bedürfnisse der Bewohner besonders wichtig.

 Pflegedienstleiter Lutz Langer (rechts) schätzt das Gespräch - auch mit den Mitarbeitern wie dem Auszubildenden Wladimir Melcher.

Pflegedienstleiter Lutz Langer (rechts) schätzt das Gespräch - auch mit den Mitarbeitern wie dem Auszubildenden Wladimir Melcher.

Foto: bp

Er möchte nun, neben seinen unmittelbaren Aufgaben als neuer Pflegedienstleiter im Altenwohnheim Thekla-Haus, auch dafür sorgen, dass mehr junge Menschen sich möglichst schon nach dem Schulabschluss direkt für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf entscheiden. Das passt auch in die Strategie von Einrichtungsleiterin Ute Elsner und Thomas Weyers, seit Herbst Pflegedirektor in der St. Josef Krankenhaus GmbH, zu der das Theka-Haus gehört. "Auch wenn wir noch alle Pflegestellen besetzt haben, brauchen wir Nachwuchs. Fachkräftemangel ist ein Thema", sagte gestern Ute Elsner bei der Vorstellung des Nachfolgers von Christa Menzenbach. Sie hat nach 17 Jahren als Leiterin des Pflegedienstes den Ruhestand angetreten.

Dass sie mit ihrer Wahl des Nachfolgers genau richtig liegt, davon ist Elsner überzeugt. Lutz Langer ist im Haus kein Unbekannter, auch wenn er zuletzt 15 Jahre lang in der ambulanten Pflege gearbeitet hat. Er hat im Thekla-Haus in den Semesterferien gejobbt, als er noch Deutsch und Geschichte studiert hat und Lehrer werden wollte - wie seine Eltern. Dabei hatte er nach dem Abitur am Adolfinum in Moers schon während des Zivildienstes am Ev. Altenheim in Xanten erlebt, dass ihm die Arbeit, vor allem der persönliche Umgang mit pflegebedürftigen alten Menschen liegt.

So hat er sein Lehramtsstudium beendet und sich 1999 für eine Pflegeausbildung entschieden. Auch dass er nach dem Abschluss in die ambulanten Pflege einstieg, erfolgte nicht zielgerichtet. Im Hospiz-Dienst, wo er eigentlich hinwollte, war kein Platz frei. Also ging er in die die andere Richtung und hat gemerkt, dass es gut war und für ihn passte. Nun nach 15 Jahren und Weiterbildung zur Fachkraft für Demenz und einer Qualifikation für Führungsaufgaben hat der Vater zweier Töchter "nicht lange überlegt", als Ute Elsner ihm die Leitung des Pflegedienstes angeboten hat. "Auch wenn's für mich wieder ein bisschen Abenteuer ist", so Langer.

Hier hat er nun Verantwortung für 70 Pflegekräfte, in der überwiegenden Mehrzahl Frauen, die sich meist in Teilzeit auf die 44 Pflegestellen im Haus mit 116 Bewohnern verteilen. Der 41-Jährige kündigte an, moderne Arbeitsmodelle zu realisieren, "die es künftig leichter machen, Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen". Zentrales Anliegen sei ihm, dass neben aller Professionalität der Pflege die menschliche Beziehung zwischen Pflegern und Bewohnern stimmt. "Gut ausgebildete Mitarbeiter mit Herz und Blick für die Bedürfnisse der Bewohner", lautet sein personelles Anforderungsprofil. Er bringe aus der Ambulanz die Erfahrung mit, dass "ein Zimmer im Altenheim ebenso privat ist wie die eigene Wohnung".

Nach außen wolle er vermitteln, dass Altenpflege viel mehr ist als "das Schleppen von Bettpfannen". Nut ein geringer Anteil sei Körperpflege. Viel wesentlicher seien die kommunikativen Fähigkeiten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort