Rheinberg Neues Baugebiet am Annaberg als Reservefläche

Rheinberg · Soll am Annaberg ein neues Wohnbaugebiet entstehen? Im Bau- und Planungsausschuss drehte sich eine längere Diskussion um die im Flächennutzungsplan eingeplante Fläche zwischen Annaberg und der A57 beziehungsweise der Umgehungsstraße K31, zwischen Bahnhof- und Alpsrayer Straße. 25 Hektar groß ist dieses Gebiet, 17 davon könnten bebaut werden.

Es wäre eines der letzten großen Baugebiete, die die Stadt noch entwickeln könnte. Und für den Technischen Beigeordneten Dieter Paus spricht einiges dafür, jetzt einen Aufstellungsbeschluss zu fassen.

"Wir haben eine reale Bevölkerungszunahme, und Rheinberg ist eine prosperierende Stadt", sagte er. Es dürfe nicht vergessen werden, dass einerseits die Zahl der Flüchtlinge steige und diese Menschen auf kurz oder lang Wohnraum benötigten. Andererseits entschieden sich Mitarbeiter von Unternehmen wie Amazon, nach Rheinberg zu ziehen, wenn sie einen festen Arbeitsvertrag bekommen haben. Paus: "Die Fläche liegt im Siedlungskern von Rheinberg in der Nähe der Arbeitsplätze und ist verkehrlich gut angebunden." Drei Vorteile also.

Gute Argumente für CDU-Mann Erich Weisser: "Wir stimmen zu", sagte er. Joachim Schmitz (SPD) bewertete die Lage ähnlich. "Der RVR will die Fläche ohnehin einkassieren, was uns in unseren Entwicklungsmöglichkeiten einschränkt. Deshalb möchten wir einen Bebauungsplan für das Gebiet aufstellen, um Gestaltungsmöglichkeiten zu haben." Die SPD sähe dort gerne sozialen Wohnungsbau, also Mehrfamilien- statt Einfamilienhäuser.

"Das Rennen ist eröffnet", meinte Grünen-Sprecher Jürgen Bartsch mit Blick auf die RVR-Begehrlichkeiten. Zunächst müsse man ermitteln, ob es in Rheinberg überhaupt noch Bedarf für neue Wohngebiete gebe. Und: Die Grünen wollen ressourcenschonend an die Sache herangehen, außerdem ist ihnen der Lärmschutz wegen der Nähe zu Autobahn und Umgehungsstraße extrem wichtig. Bevor man nicht vorgerechnet bekomme, wie es um diesen Aspekt stehe, gebe es keine Zustimmung der Grünen. Hans-Peter Götzen (FDP) verwies darauf, dass es wichtig sei, die Fläche als Reservegebiet zu halten.

Das gefiel Dieter Paus: "Wir fangen nicht morgen an, dort zu bauen", sagte der Beigeordnete. "Aber wenn wir jetzt nichts unternehmen, können wir dort auch in fünf Jahren nicht bauen." Letztendlich stimmte der Ausschuss gegen die Stimmen der Grünen für den Aufstellungsbeschluss.

(RP)
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