Rheinberg Nord-Süd-Achse: Die Schäden sind behoben

Rheinberg · Die Nachbesserungsarbeiten auf der Rheinstraße und der Orsoyer Straße sind gestern abgeschlossen worden. Wie berichtet, ist das Pflaster an verschiedenen Stellen im Zuge der Gewährleistung neu verlegt worden.

Das Pflaster wurde zunächst an der Einmündung Innenwall/Rheinstraße, später auf der Rheinstraße etwa in Höhe der Kanzlei Ingendahl & Rust aufgenommen. Mit der Ausführung waren die Bauunternehmen Quick (Kevelaer) und Loock (Kleve) beauftragt.

Wolfgang Pitas aus Alpsray, Diplom-Ingenieur im Ruhestand, war 45 Jahre bei einer Großbauunternehmung tätig und wurde während seiner Tätigkeit mit allen Gewerken des Bauens konfrontiert - nicht nur in der Ausführung, sondern auch in der Überwachung und Qualitätssicherung. Er hat die bisherigen Mängelbeseitigungsarbeiten verfolgt.

Er hoffe nur, dass die zuständige Fachabteilung der Stadtverwaltung frühzeitig ein "überwachendes Auge" auf die Mängelbeseitigungsarbeiten geworfen habe. Wolfgang Pitas: "Insbesondere die Vorarbeiten, die vor der Schließung der Straßenoberfläche durchgeführt werden, sind wichtig. Denn es dürfte ja wohl allgemein bekannt sein, dass eine fertige Oberfläche nur so gut sein kann, wie ihr Untergrund vorbereitet ist." Das heiße: Bevor das Pflaster neu verlegt werde, wäre eine Prüfung des Verdichtungsgrades des Unterbaus sinnvoll. Dann könnte man verhindern, dass die Straße in zwei Jahren wieder aufgenommen werden müsste.

Im Sinne der Bürger hoffe er, dass die Bauaufsicht ihren Überwachungspflichten im Rahmen eines funktionierenden Qualitäts-Managements nachkomme. "Sicherlich werden die mit Mängeln behafteten und dann reparierten Straßenflächen dokumentarisch festgehalten", so Pitas. Denn das sei Voraussetzung für weitere relevante Fristen und neue Gewährleistungsansprüche.

Pitas bringt noch einen anderen Aspekt an: Nach seinen eigenen Recherchen halte sich der Großteil der Verkehrsteilnehmer auf der innerstädtischen Nord-Süd-Achse nicht an die dort vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit. Je höher die Geschwindigkeiten, desto höher wirkten sich Brems- und Anfahrkräfte, bei Kurvenfahrten die Radialkräfte auf die Verkehrsfläche aus.

"Das verkürzt die Nutzungsdauer der Verkehrsfläche von sicherlich geplanten 25 bis 30 Jahren und erhöht die Kosten für Wartung und Instandhaltung", so Pitas. Demnach müsste die Stadt ein großes Interesse daran haben, dass dort langsamer gefahren werde, und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dieter Paus, Technischer Beigeordneter der Stadt, hat sich mit Wolfgang Pitas Erkenntnissen auseinandergesetzt. Dass die Arbeiten in der Rheinstraße und der Orsoyer Straße von den Fachleuten der Stadt überwacht und kontrolliert werden, sei "eine Selbstverständlichkeit". Und das gelte auch für die Vorarbeiten. So seien etwa Lastplattendruckversuche durchgeführt worden. Der Verlauf der Arbeiten werde von der Stadt dokumentiert.

Wenig Verständnis bringt der Technische Beigeordnete für die Vermutung des Alpsrayers auf, dass höhere Geschwindigkeiten der Fahrzeuge sich negativ auf den Zustand des Pflasters auswirkten. "Es spielt keine Rolle, ob ein Wagen mit sechs, zehn oder 30 Stundenkilometern durch die Straßen fährt. Das Gewicht der Fahrzeuge ist entscheidend." Und da spielen insbesondere die Busse eine Rolle. Allerdings gibt es momentan keinerlei Überlegungen, den Busverkehr aus der Innenstadt herauszunehmen.

Gewährleistungsansprüche kann die Stadtverwaltung künftig übrigens nur für die jetzt überarbeiteten, nicht für die bisher schadenfreien Flächen der Nord-Süd-Achse geltend machen.

(up)
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