Rheinberg Nostalgie Feuerwerk im Schwarzen Adler

Rheinberg · Der Gitarrist Thomas Blug begeisterte mit außergewöhnlichem Spiel und Rock-Klassikern.

Wenn Thomas Blug über sein Musikprojekt "Rockanarchie" spricht, bekommt er glänzende Augen: "Wir spielen die Titel unserer Jugend, als wir unsere Großmeister gehört haben und dachten: Wäre toll, wenn wir sowas spielen dürften", definierte der Saarländer die Grundidee. Entsprechend setzten der Gitarrenvirtuose, der vor zwanzig Jahren den Titel als "bester deutscher Rock-Pop-Gitarrist" erhielt, und seine Mitstreiter Rudi "Gulli" Spiller (Gesang, Bass, Harp) und Manfred "Manni" von Bohr (Schlagzeug) im "Schwarzen Adler" zu einem zwei-stündigen "Rock´n Roll-Abend mit Freiflügen" im Geist der 60er und 70er Jahren an, "wo die Freiheit in der Musik viel größer war und das Improvisations-talent viel mehr ausgelebt wurde."

Gleich zum Einstieg bei Jimi Hendrix' "Hey Joe" zelebrierte Blug die gesamte Palette seines Spiels, um brilliant im Trioverbund zu Stevie Wonders Klassiker "Superstitious" überzugehen. Natürlich durften Songs aus der Rockplatte seiner Jugend "Deep Purple in Rock" nicht fehlen. Und so konnten sich die Zuhörer mit "Black Night" und einem schnörkellosen Highway Star" nahe am Original in eine andere Zeit zurückbeamen. Dazu kamen Stücke wie "Walking on the moon" von The Police, die als elegisch-atmosphärischer Klangteppich überzeugten.

Dazu baute das Trio humorige Melodiezitate aus "Miss Marple" und "Der rosarote Panther" mit ein, zückte Spiller spontan die Mundharmonika. Und Drummer von Bohr bot beim Popsong "Talking in your sleep" von Buckz Fizz ein zehnminütiges, außergewöhnliches Solo. Nur Spillers Gesang fehlte bei Stücken wie Chris Isaacs' "Wicked Games" etwas der emotionale Ausdruck, was er später bei Songs wie "Purple Rain" aber mehr als wettmachte.

Gerade der zweite Teil bot mit dem groovenden Stones- Klassiker "Miss you" und dem brutal-mitreißenden "Whole lotta love" von Led Zeppelin einen Gitarristen auf Weltniveau und eine Band, die teilweise agierte wie auf einer Jam-Session. Blug kündigte an, gerne wiederzukommen: "Soviel Applaus bekommen wir nicht überall."

(RP)
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