Rheinberg Ohne Computer-Experten läuft an Schulen nichts

Rheinberg · Seit 17 Jahren unterstützt das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) auch Schulen in seinem Zuständigkeitsgebiet. Das Angebot, so berichteten jetzt KRZN-Geschäftsführer Jonas Fischer und sein Kollege Andreas Zboralski im Schulausschuss, sei vielfältig: Es reicht von der Rechner- und Serverbeschaffung über die Einrichtung von Internetseiten und ganzen Netzwerkumgebungen bis hin zur Bereitstellung der Lernplattform Moodle. "Dabei setzen wir auf die bestehende Infrastruktur der Schulen auf", sagte Zboralski und unterstrich die Bedeutung von Wlan-Netzen und vor allem die zunehmende Bedeutung eines Administrators, der die IT in der Schule kompetent betreut.

Wie wichtig ein solcher Administrator ist, machte der Kommentar von Marcus Padtberg, Direktor des Amplonius-Gymnasiums, deutlich. "Wir nutzen Ihre Leistungen auch und sind sehr zufrieden mit dem Angebot", sagte Marcus Padtberg im Ausschuss und richtete sich damit an die KRZN-Vertreter. "Aber ihr Support ist gelinde gesagt eine Katastrophe. Wir haben jede Menge Tickets, die aber offenbar irgendwo im Nirvana verschwinden." Leistung top, Support flop - so fasste der Schulleiter das Dilemma zusammen. Jonas Fischer hatte durchaus Verständnis für diese Einschätzung: Die Stadt habe für die IT-Betreuung eine Sparversion gebucht, und die sei für eine Schule wie das Gymnasium bei weitem nicht ausreichend. Zwei Stunden pro Woche "remote support", also Hilfe per Telefon - das könne nicht klappen. Auch der KRZN-Geschäftsführer sagte klipp und klar: "Ohne einen IT-Administrator vor Ort läuft nichts." Frank Meyer, Fachbereichsleiter für die Schulen bei der Stadt, stimmte dieser Einschätzung zu: "Wir haben für das Amplonius-Gymnasium eine überschaubare Leistung als Übergang eingekauft."

Einigen Mitgliedern des Ausschusses wurde die Diskussion viel zu technisch. So sagte Katharina Hötte von der CDU: "Wir sind als Schulausschuss dafür zuständig, die Rahmenbedingungen herzustellen. Die Entscheidung, wie die Medien pädagogisch genutzt werden, muss aber Sache der Schulen bleiben."

Karsten Schmidt, stellvertretender Leiter der Europaschule, empfahl, endlich die Ressourcen zu nutzen, die es an den Schulen gebe: "Wir haben an unserer Schule ungefähr 1000 Schüler. Rund 500 davon laufen mit Geräten herum, von denen wahrscheinlich jedes einzelne hochwertiger ist als jeder Rechner in unserer Schule. Wir müssen endlich die Möglichkeit haben, diese Geräte für unsere Arbeit zu nutzen."

Der Schulausschuss sprach sich einstimmig dafür aus, die Fördermittel in Höhe von 800.000 Euro für vier Jahre aus dem Landesprogramm "Gute Schule 2020" in die IT-Ausstattung zu investieren. Die Verwaltung wurde beauftragt, einen entsprechenden Antrag an die NRW-Bank zu richten und zu formulieren, wie das Geld verwendet werden soll. In der Sitzung wurde gesagt, dass auch mit Bundesmitteln gerechnet werden könne.

(up)
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