Rheinberg Optimismus trotz des Trägerwechsels

Rheinberg · Viele Interessierte informierten sich über die Arbeit des Familienzentrums an der Fossastraße.

 Da waren sich die Geschwister Jamie, Jona und Zoe mal einig: In der Vogelnestschaukel zu entspannen ist ein herrliches Gefühl.

Da waren sich die Geschwister Jamie, Jona und Zoe mal einig: In der Vogelnestschaukel zu entspannen ist ein herrliches Gefühl.

Foto: Armin Fischer

Das evangelische Familienzentrum im Kinderhaus an der Rheinberger Fossastraße hatte eingeladen. Die Chance, die Räume des Kinderhauses zu besichtigen, sich über die Arbeit des Familienzentrums auszutauschen, nutzten die Besucher ausgiebig. Schon am Nachmittag zog Einrichtungsleiterin Bettina Stermann mit ihrem Team eine positive Bilanz. "Wir sind zufrieden und haben sogar Neuanmeldungen bekommen", sagte Bettina Stermann.

Bestens vorbereitet hatte sich ihr zwölfköpfiges Team. Die Räume luden zu Mitmach-Aktivitäten ein. Im ganzen Haus duftete es nach frisch gebackenen Waffeln. Die jüngsten Besucher entdeckten für sich die verschiedenen Räume und die jeweiligen Spielgeräte. Das "Kinderhaus-Lädchen" bot Selbstgefertigtes, wie kleine Taschen, Accessoires oder Dekoartikel. Der Tageserlös dient dazu, verschiedene kleinere Projekte, wie Spielgeräte im Außenbereich oder einen Theaterbesuch zu finanzieren. Spannend wurde es beim Schätzwettbewerb um ein Glas mit Schokolinsen. Derzeit besuchen 77 Kinder im Alter von null bis sechs Jahre die Einrichtung an der Fossastraße, 22 sind unter drei Jahre und werden in drei Gruppen betreut. "Mit diesem Tag wollen wir nach außen die Arbeit des Familienzentrums mit seiner Angebotsstruktur vorstellen. Wir informieren über Erziehungshilfen für Eltern", umschreibt Bettina Stermann das kompakte Bildungsangebot. Dass derzeit die Einrichtung vor einem Trägerwechsel steht, wird von den Eltern gefasst aufgenommen. Die Evangelische Kirchengemeinde ist seit rund 60 Jahren Träger des Kinderhauses und sieht sich aus finanziellen Gründen zu diesem Schritt gezwungen. "Momentan laufen die Gespräche zwischen der Kirchengemeinde und dem CJD", sagt Bettina Stermann. Das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) gilt als finanzstarker Partner, der im Sinne der evangelischen Kirchengemeinde die Einrichtung in seiner qualitativ wertvollen Arbeit weiterführen könnte. Aktuell gehe es um die Bedingungen, unter denen der neuer Träger bereit sei, das Kinderhaus zu übernehmen. In den vergangenen Jahren habe das Kinderhaus Mut bewiesen, sei innovativ gewesen. "Wir haben uns an Sachen herangetraut", sagt Stermann und nennt die Betreuung der unter Dreijährigen, die bereits 2005 an der Fossastraße startete. "Wir haben in kurzer Zeit umgebaut und das Personal qualifiziert", sagt Stermann. Doch immer mehr habe das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) dem Mitarbeiterteam die Grenzen bei den Personalkosten aufgewiesen. Vieles sei nicht mehr leistbar und nicht mehr refinanzierbar. Landespolitische und innerkirchenpolitische Gründe bestimmen die Entwicklung. Dass sich eine Lösung findet, davon geht die Einrichtungsleiterin aus: "Wir vertrauen darauf und machen unsere Arbeit wie bisher. Wir gehen auch mit den Eltern offen und positiv mit dem Thema um. Wir sind ganz nah an der Entwicklung dran. Kein Kindergartenplatz geht verloren."

(sabi)
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