Rheinberg Oschau wie es singt und lacht - 33 Jahre jeck

Rheinberg · Das 1. OKK begrüßt zahlreiche Freunde zur großen Jubiläumssitzung im Orsoyer Festzelt. Lore Schmidt steht auch mit 88 noch ihre Frau auf der Bühne. Urkunde für Ehrenpräsident Heiner Geldermann.

 Lore Strohscheidt war mit 88 Jahren die Älteste in der Bütt. Sie kam im Nachtgewand auf die Bühne.

Lore Strohscheidt war mit 88 Jahren die Älteste in der Bütt. Sie kam im Nachtgewand auf die Bühne.

Foto: Armin Fischer

"Oschau wie es singt, lacht und feiert." Mit der Büttensitzung im Zelt setzten die Jecken des 1. Orsoyer Karnevals Komitees (1.OKK) Oschau-Berger Jonges '99 auf der Zielgeraden der unaufhaltsam dem närrischen Höhepunkt zustrebenden Session ein karnevalistische i-Tüpfelchen. Nach dem Karnevalsmotto "Wej träkke un danze all lange Titt, doch dä Fastelowend hält uns fit!" feierten rund 450 Närrinnen und Narren im Zelt die fünfte Jahreszeit.

Mit guter Laune, niederrheinischem Frohsinn und zahllosen Schunkelrunden feierten Ritter, freche Früchtchen, furchterregende Zombies, hübsch-hässliche Vogelscheuchen, mutige Indianerinnen und viele andere bunte Jecken in Orsoyer Karnevalspalast.

Gleich zu Beginn der Sitzung entfachten die vier Orsoyer Tanzgarden mit ihren mehr als 40 Tänzerinnen - die jüngsten sind erst vier Jahre alt - ein bewegendes Feuerwerk. "Das ist die Zukunft des Orsoyer Karnevals", lobte OKK-Präsident Paul van Holt den jecken Nachwuchs begeistert.

Für das elfjährige närrische Jubiläum der Garden und das 33-jährige Jubiläum des Orsoyer Tulpensonntagszugs hatte das OKK die Karten gut gemischt. "Zum Jubiläum haben wir Karnevalisten aus der Region eingeladen, die hier immer wieder aufgetreten sind und den Orsoyer Karneval unterstützt haben", erklärte der OKK-Präsident.

Unter anderem stieg Dr. Peter Houcken aus Budberg als "Ein rüstiger Vorruheständler" in die Bütt. Gleich nachdem die Tollitäten aus Rheinberg-Mitte, Borth, Millingen, Ossenberg, Kamp-Lintfort und Moers das närrische Volk begrüßt hatten, zeigte er ein klasse Beispiel, wie Karneval und politisch aktuelle Themen sich miteinander verknüpfen lassen. Dr. Peter Houcken hatte seine Büttenrede auf das Städtchen Orsoy zugeschnitten.

"Oh Orsoy, wer hätte das gedacht, was hat man nur mit dir gemacht! Du Städtchen hier in unserem Land, bist bundesweit seit jüngst bekannt. Doch stimmt der Grund uns all' nicht heiter, wer weiß auch, wie es hier geht noch weiter. Doch eins lieber heute lass', ich sag' jetzt nicht: ,Wir schaffen das!' Ich denk' wir lernen, ihr werdet sehen, mit dem Problem auch umzugehen", verkündete der Budberger und meinte damit die Absage des geplanten Rosenmontagszuges an, die ein bundesweites Medienecho hervorgerufen hatte.

Für jede Menge Lacher sorgte etwas später am Abend Anja Tunnissen als Apollonia. Männer durften sich dabei warm anziehen, denn sie bekamen ihr Fett weg. "Ihr seid doch alle bedauernswert. Seid wie mein Mikrowellenherd. Im Nullkommanichts seid ihr heiß. Oh wei, und in 30 Sekunden ist alles wieder vorbei."

Auch die Gruppe von Sängerinnen der Chorgemeinschaft Orsoy hatte närrischen Wiedererkennungswert. Mit sechs Damen stand Lore Strohscheidt (88) auf der Bühne. Damit war die sympathische Orsoyerin die älteste Karnevalistin unter den Aktiven und ein lebendiger Beweis dafür, dass Lachen jung bleiben lässt.

Auch Ehrungen gab es an diesem Abend. Unter anderem wurde Ehrenpräsident Heiner Geldermann mit einer Urkunde ausgezeichnet. Er hatte mit den acht anderen Oschau-Berger Jonges vor 33 Jahren den Orsoyer Karneval aus der Taufe gehoben.

Bis 0.30 Uhr drehte sich das jecke Karussell im Zelt noch mit Zupfi und Quetschi (Holger und Uli Tunnissen), den Orsoyer Fährmännern und der Ü-40 Frauentanzgruppe des OKK "Las Locas". Doch mit dem offiziellen Programm war's im Narrenzelt beim Doppeljubiläum noch lange nicht zu Ende.

(sass)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort