Rheinberg Ossenberg wie es bützt und lacht

Rheinberg · Unter dem Motto "Zum Jubelfest in diesem Jahr, führt Sandra an die Narrenschar" feiert der KAG Ossenberg eine besondere Session: Vor 111 Jahren gab es erstmals organisierten Karneval im Ort.

 KAG-Geschäftsführer Ulrich Glanz (li.) und Vorsitzender Ludger Opgenorth bützen Prinzessin Sandra I., "die Meisternde".

KAG-Geschäftsführer Ulrich Glanz (li.) und Vorsitzender Ludger Opgenorth bützen Prinzessin Sandra I., "die Meisternde".

Foto: Armin Fischer

"Fühlt sich gut an!" Sandra Witte antwortet wie aus der Konfettikanone geschossen auf die Frage, wie es ihr denn als Prinzessin so ergeht. Als Prinzessin Sandra I., "die Meisternde" führt sie die Ossenberger Karnevalisten durch die Session 2016/2017. Sie ist die vierte Prinzessin des seit 2005 selbstständigen Vereins Karnevals-Ausschuss Gemütlichkeit (KAG).

Organisiert Karneval gefeiert wird in Ossenberg aber schon viel länger. "Seit genau 111 Jahren", sagt KAG-Geschäftsführer Ulrich Glanz. Aus der Chronik des 1892 gegründeten Vereins "Gemütlichkeit" geht hervor, dass innerhalb des Vereins im Jahre 1905 eine Karnevalsgesellschaft gegründet wurde. Die organisierte schon damals Rosenmontagszüge im Dorf. 1907, 1908, 1910, 1912 und 1913 gab es Umzüge mit vier bis fünf Wagen und einigen Fußgruppen. Auch ein Prinzenwagen rollte damals schon durch Ossenberg.

Nicht nur Sandra Witte, die in der Session 25 bis 30 Termine zu bestehen hat, und Ulrich Glanz freuen sich auf die bevorstehende heiße Phase des Karnevals. Auch Ludger Opgenorth als KAG-Senator und Vorsitzender des 180 Mitglieder starken KAG ist schon gespannt. "Wir haben wie in den Vorjahren wieder drei große Zeltveranstaltungen", sagt er. "Diesmal allerdings mit einem neuen Caterer: Johannes Lehmbrock von Geilings-Bräu aus Kamp-Lintfort. Er schenkt sein eigenes Bier aus, so können wir ein regionales Produkt vermarkten."

Das närrische Programm verspricht wieder einiges. Los geht es am Freitag, 27. Januar, mit dem Niederrheinischen Prinzentreffen. Opgenorth: "Bisher haben schon 48 Tollitäten zugesagt, aus Essen, Wuppertal, den Niederlanden und vom Niederrhein. Aber es kommen noch einige dazu." Zunächst werden die Abordnungen in der Remise von Schloss Ossenberg vom Herzogen-Paar Karen und Wilhelm-Albert von Urach begrüßt, bevor dann alle zusammen im Festzelt feiern. Der Eintritt ist frei. "Wir rechnen mit 700 Leuten", so Ulrich Glanz.

Die Damensitzung mit schlüpfrigen Programmanteilen (Männerballett, Travestie, Nummernboy etc.) steigt am Samstag, 28. Januar, ab 19.11 Uhr im Festzelt (Einlass ab 18 Uhr). Ludger Opgenorth wird Prinzessin Sandra Witte begrüßen, bevor sie sich schnell umzieht und dann in die Rolle der Sitzungspräsidentin schlüpft und durch das Programm führt. Ab 22.30 Uhr sind dann auch Männer zum Mitfeiern im Zelt zugelassen. Die Karten hat Sandra Witte (Telefon 02843 902531). Sie kosten im Vorverkauf 15 Euro, an der Abendkasse 17 Euro.

Am Sonntag gehört das Zelt an der Kirchstraße den Kindern. Sie werden dort ab 14.11 Uhr nach dem Motto "Von Kindern für Kinder" für Stimmung sorgen. Kinder zahlen einen Euro Eintritt, Erwachsene zwei.

Zu einem Renner im Programm des KAG Ossenberg hat sich der "Bunte Nachmittag" entwickelt; auch diesmal wieder im Concordia-Sportcenter an der Kapellenfeldstraße 7 und nicht im Zelt. "Dort sitzen die älteren Ossenberger besser als im Zelt, wo es auch schon mal ziehen kann", sagt Ulrich Glanz. Fünf Euro kosten die Karten für diesen Nachmittag, der um 15.11 Uhr beginnt. Es gibt sie ausschließlich an der Tageskasse. Rund 100 Personen finden an den langen Tischreihen Platz. Petra Mölich, die singende Käse-Fachverkäuferin vom Orsoyerberg, sorgt für Musik.

Ein Höhepunkt soll dann der Tulpensonntagszug am 26. Februar werden. Er beginnt um 11.11 Uhr am Restaurant "Pepperpot" an der Kirchstraße. Der Zugweg hat sich gegenüber 2015 nur geringfügig verändert. So geht es nach einem Abstecher zur Winkelstraße nicht zurück zum Pepperpot, sondern zum Ossenberger Sportplatz, wo der Zug dann aufgelöst wird. Voraussichtlich werden fünf Wagen mitfahren und einige Fußgruppen mitgehen. "Weil wir von den Nachbarschaften großzügig unterstützt und versorgt werden, dauert unser Zug mehr als vier Stunden", so Glanz.

Wer nochmitfahren möchte: Das Anmeldeformular kann man sich im Internet unter herunterladen. www.kag-ossenberg.de

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