Rheinberg Osterkirchenmusik: Mit der Natur in den Tag

Rheinberg · Wie gestalten Organisten und Chorleiter die Feiertagsmessen? Ein Gespräch mit Christoph Bartusek von St. Peter Rheinberg.

 Kirchenmusiker Christoph Bartusek mit der Osterkerze vor der Orgel in der Rheinberger St.-Peter-Kirche.

Kirchenmusiker Christoph Bartusek mit der Osterkerze vor der Orgel in der Rheinberger St.-Peter-Kirche.

Foto: Olaf ostermann

Wie sieht es mit der Kirchenmusik an den Ostertagen aus? "Schwierig", gesteht Christoph Bartusek, seit dem 1. Januar 2012 Kirchenmusiker in der Katholischen Kirchengemeinde St. Peter Rheinberg und schon seit 21 Jahren als Organist und Chorleiter in Amt und Würden. "Weihnachtslieder gibt es jede Menge, Ostern sieht das anders aus. Die Geburt Jesu lässt sich nun mal besser musikalisch umsetzen als die Auferstehung."

Das Besondere am Osterfest sei, dass sich das Fest über drei Tage erstrecke. Bartusek: "Es beginnt an Gründonnerstag mit dem ,Gloria'. Danach schweigt die Orgel bis zur Osternacht." Am Samstagabend geht es dann weiter: 19.30 Uhr Ostermesse in der St.-Peter-Kirche mit Kirchenchor, anschließend um 12 Uhr die nächste Messe in St. Nikolaus Orsoy.

Das "Halleluja" habe seinen Platz an Ostern. Georg-Friedrich Händels "Halleluja" sei besonders populär und werde gerne gesungen. "Ich spiele es in der reinen Orgelfassung", erklärt der 39-Jährige. "Es gibt leider nur wenige Stücke für Orgel, die mit Ostern in Verbindung stehen. Die Komponisten sind halt auch nur Menschen, Weihnachten liegt ihnen einfach näher als Ostern." Es sei schön für die Kirchenbesucher, Lieder zu singen, die sie kennen. Solche "Hits" zu Ostern seien "Christ ist erstanden" und "Das Grab ist leer". Einige weitere Lieder finden sich auch im neuen Gesangbuch.

Die Osternacht - also die Nacht zu morgen - ist für Christoph Bartusek eine besonders kurze. Vier Stunden Schlaf - mehr bleiben dem Musiker, der in Essen Kirchenmusik studiert hat, nicht. Denn am Sonntagmorgen um 6 Uhr beginnt in St. Anna die Ostermesse - ein Gottesdienst, den trotz der Uhrzeit in der Regel rund 100 Menschen besuchen. "Diese Messe ist für mich die schönste, weil man mit der Natur in den Tag startet", so Christoph Bartusek. Wenn es während der Messe draußen hell wird, symbolisiere das auf sehr schöne Weise die Auferstehung.

Wer glaubt, es bleibe beim Frühgottesdienst am Sonntag, der irrt. Bartusek begleitet auch die Messen um 9 Uhr (St. Nikolaus Orsoy), um 11 Uhr (St. Anna) und um 18 Uhr (St. Peter) in musikalischer Hinsicht. Und auch Ostermontag gibt es noch eine große Messe in der St.-Peter-Messe zu bestehen. Sie beginnt um 11 Uhr. Dann ist auch der Cantemus-Chor im Einsatz.

Sein Konzept für die Oster-Musik schickt Bartusek dem Seelsorgeteam rechtzeitig zu. Die Chöre beginnen früh mit den Proben. "Ansonsten ist vieles Routine", sagt der 39-Jährige, der nicht verhehlt, dass die Feiertage für ihn "eine physische Beanspruchung, ein Kraftakt" seien. "Für mich fängt Ostern eigentlich erst Ostermontag nachmittags an." Nach dem Fest gönnt sich der Musiker ein paar Tage Urlaub.

(RP)
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