Alpen Ovale Ansichten von Alpen fürs Plakat

Alpen · Hubert Scheeren hat den Junggesellenschützen wieder ein Aquarell vom Ort gemalt. Nun schaut er in die Ortsteile.

 Hubert Scheeren hat von der alten Bönninhardter Mühle auf Alpen geschaut. Der Kirche St. Ulrich hat er dabei ihr Türmchen wieder aufs Dach gesetzt. Und die Bäume im Vordergrund tragen kein Laub, weil's den Blick verstellen würde.

Hubert Scheeren hat von der alten Bönninhardter Mühle auf Alpen geschaut. Der Kirche St. Ulrich hat er dabei ihr Türmchen wieder aufs Dach gesetzt. Und die Bäume im Vordergrund tragen kein Laub, weil's den Blick verstellen würde.

Foto: Fischer

"Die Schützenfestplakate haben in Alpen schon Kultstatus und sind längst begehrte Sammlerobjekte", sagt der Stellvertretende Bürgermeister Klaus Franke. Der Grund für die große Nachfrage liegt in dem künstlerischen Anspruch und in der Einmaligkeit der Motive. Über den einzelnen Terminen des Schützenfestes befindet sich seit mittlerweile 40 Jahren traditionell ein Aquarell des Alpeners Hubert Scheeren. In diesem Jahr hat der Architekt und Hobbymaler, seit Jahrzehnten dem Schützenverein verbunden und Ehrenvorsitzender der Junggesellenschützen, den Ortskern aus der Perspektive der alten Bönninghardter Mühle dargestellt.

Das handgeschöpfte Aquarellpapier hat sich Scheeren eigens für dieses Werk aus Frankreich schicken lassen, weil es die Farben besser aufsaugt. Das Motiv überzeugt, mit etwas Abstand betrachtet, durch seine vielen Details. Wer ganz genau hinsieht, wird allerdings feststellen, dass sich auf dem First der katholischen Kirche St. Ulrich ein kleines Türmchen befindet, das es dort längst nicht mehr gibt. "Das hat mal ein Sturm weggeblasen, aber ich finde, es gehört architektonisch einfach dazu", erklärt Scheeren.

Beim Gang durchs Alpener Rathaus, in dem viele seiner ehemaligen Schützenmotive hängen, fällt auf, dass der Himmel über Alpen für Hubert Scheeren immer strahlend blau ist. Das ist auch bei seinem neuesten Werk der Fall. Und das aus gutem Grund. "Dadurch entstehen die wichtigen Schatten. Ohne Sonne kann ich keine Tiefe in meine Bilder bringen", erzählt der Künstler.

Kurz nach Weihnachten hat er mit dem neuen Werk begonnen, viele Fotos geschossen und anschließend mit dünnen Bleistiftstrichen eine erste Skizze gefertigt. Fast 400 Stunden hat Scheeren in den vergangenen dreieinhalb Monaten an der Staffelei gesessen, bis er rundum zufrieden war. Dass der Winter in dieser Zeit langsam in den Frühling übergegangen war, ist aber nicht der Grund dafür, weshalb die Bäume im Vordergrund noch kahl sind, während die Linden im Dorf schon in vollem Laub stehen. "Wenn da auch Blätter dran wären, würde man den Ort nicht mehr sehen. Diese künstlerische Freiheit nehme ich mir", erläutert Scheeren den praktischen Vorteil und lacht. Im nächsten Jahr will er mit der Tradition brechen, Alpens Ortskern zu malen. Scheeren: "Wir haben so viele schöne Ortsteile, ich werde mich dort mal nach einem geeigneten Motiv umsehen."

Scheeren hat nicht nur das Bild gemalt, sondern auch das Plakat mit einem befreundeten Grafiker gestaltet. Als Hintergrund wählte er eine leuchtende Kopfweide als Symbol für den Niederrhein. In die Krone hat der Ehrenpräsident der Junggesellenschützen sein Aquarell platziert. Eine Gesamtkomposition, die überzeugt.

Das Plakat ist im Rahmen der Festversammlung den Schützen vorgestellt worden. Inzwischen sind Kopien davon gegen eine Spende an die Alpener Geschäftsleute verteilt worden. Das Original wird Scheeren verkaufen, möglicherweise wird man es demnächst in der Alpen-Galerie im Rathaus finden.

(erko)
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