Rheinberg Ozzy Ostermanns wahres Ich beherrscht die Gitarrenkunst

Rheinberg · Georg Göbel-Jakobi gab ein Solokonzert im "Adler".

 Ganz privat und ohne Perücke: Gitarrist Georg Göbel-Jakobi.

Ganz privat und ohne Perücke: Gitarrist Georg Göbel-Jakobi.

Foto: up

Ozzy Ostermann mal ohne Perücke, ohne Watschelgang, Grimassen und blöde Sprüche - gibt es das? Ja, das gibt es: Hinter der Kunstfigur Ozzy Ostermann - seit mehr als 25 Jahren Gitarrist der bundesweit erfolgreichen Comedy-Truppe Herbert Knebels Affentheater steckt ein ganz normaler Mensch und hervorragender Musiker: Georg Göbel-Jakobi, in Ostfriesland aufgewachsen und seit vielen Jahren in Duisburg zu Hause, ist ein Vollprofi an der Gitarre. Im ausverkauften Adler-Saal in Vierbaum gab der 54-Jährige erstmals ein Solokonzert. Es trug sicherheitshalber den Titel "Privat und ohne Perücke". Nach mehr als zwei Stunden verließ das Publikum bestens unterhalten und schwer beeindruckt den Saal. Göbel-Jakobi hatte auch den letzten Zweifler überzeugt und gezeigt: Ozzy kann mehr als albern sein.

Zwei normale und zwei Lap-Steel-Akustik-Gitarren (sie werden auf dem Schoß liegend mit einem Metallröhrchen bespielt) standen auf der Bühne, dazwischen saß ein Mann, der kaum Ähnlichkeiten zum hässlichen Knebel-Kerl aufwies.

Göbel-Jakobi erwies sich als erstklassiger Picking- und Blues-Gitarrist, der mit schlafwandlerischer Sicherheit über die Griffbretter seiner Instrumente fegte. Viele eigene Stücke spielte er. Instrumentals wie den "Rescue-Rag" oder "Oh Baby" auf der Lap-Steel-Gitarre. "Das Stück ist besser als der Titel", scherzte der gut aufgelegte Musiker.

Als passabler Sänger brachte er auch zahlreiche seiner Lieblingslieder in Minimal-Instrumentierung. "Peronal Jesus" von Depeche Mode etwa oder - ganz wunderbar - Bruce Springsteens "Brothers under the Bridge" in der Bearbeitung von Lap-Steel-Gitarren-Genie David Lindley. Auch "Blackbird" von den Beatles oder Skip James' "Hard Times Killing Floor" aus dem Film "O Brother where art thou?". Was auch immer er zupfte, es war ganz wunderbar. Nach mehr als zwei Stunden waren zwei Zugaben Ehrensache für den Mann hinter Ozzy Ostermann.

(up)
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