Alpen Parken im Abseits

Alpen · In Alpen wurde ein Parkplatz für Rathaus-Mitarbeiter gebaut. Das gefiel der FDP gar nicht. Die droht nun "Falschparkern" gar mit Kündigung.

 Der Parkplatz an der Haagstraße ist eigens für Beschäftigte im Rathaus und in der Sparkasse gebaut worden. Doch nicht alle Verwaltungsleute fahren durch die Schranke.

Der Parkplatz an der Haagstraße ist eigens für Beschäftigte im Rathaus und in der Sparkasse gebaut worden. Doch nicht alle Verwaltungsleute fahren durch die Schranke.

Foto: Christoph Reichwein

Die FDP droht Mitarbeitern der Verwaltung, die ihr Auto nicht auf dem Parkplatz Haagstraße, sondern im näheren Umfeld des Rathauses abstellen, mit Abmahnung, in letzter Konsequenz sogar mit Kündigung. So weit will Bürgermeister Thomas Ahls nicht gehen. Das sei arbeitsrechtlich schwierig, sagte er im Rat. Aber er habe seinen Außendienstmitarbeiter auf dem Ordnungsamt angewiesen, mit "Knollen" gegen mangelnde Einsicht vorzugehen - ja, wenn denn ein Regelverstoß vorliege. Es müsse schon so sein, dass die Parkscheibe fehle, abgelaufen sei oder erkennbar regelmäßig nachgestellt werde. Eine andere Handhabe gebe es nicht.

FDP-Fraktionschef Thomas Hommen hatte kritisiert, dass Beschäftigte im Rathaus den eigens für sie und die Mitarbeiter der Sparkasse - exklusiv mit Schranke versehen - gegen erhebliche politische Widerstände an der Alpschen Ley gebauten Parkplatz an der Haagstraße meiden. Deren Autos würden dann öffentliche Stellplätze im Rathausumfeld blockieren. "Ein Ärgernis für Parkplatzsucher und Geschäftsleute", sagte Hommen.

Im Rathaus ist das Problem bekannt. Hier will man es aber "nicht dramatisieren", so Ludger Funke, Leiter des Fachbereichs Ordnung. Es handele sich "nur um ein paar wenige Beschäftigte". Denen könne man aber kaum vorschreiben, wo sie ihr Auto letztlich abstellen. Aus Reihen der CDU kam der Vorschlag, bei zu geringer Auslastung Plätze an der Haagstraße zu vermieten. Davon machen schon einige in der Amaliengalerie beschäftigte Autofahrer Gebrauch. Doch die Möglichkeiten seien begrenzt, so der Bürgermeister, um die Anwohner nicht über Gebühr zu strapazieren.

Exakt 1122 Denkzettel hat Knöllchenmann Markus Felbrach, seit Herbst 2016 amtlich auf Alpens Straßen unterwegs, im vorigen Jahr an Parksünder verteilt. Das bewege sich in etwa auf dem Niveau der Vorjahre, sagte Ludger Funke.

Wie viel Geld dadurch in die Gemeindekasse geflossen ist, könne er nicht aus dem Stand sagen, so Funke: "Darauf kommt es uns auch nicht an. Es geht darum, dass sich alle an die Regeln halten und es zum verträglichen Miteinander kommt."

Probleme mit Dauerparkern hat es zuletzt auf dem Parkplatz am Alpener Friedhof Im Dahlacker gegeben. Dauerparker hätten hier Parkplätze teils mit Wohnmobilen oder Bootsanhängern belegt, die für Friedhofsbesucher vorgesehen sind. Hier ist nur noch das Parken von Pkw gestattet. Die Gemeinde hat ein entsprechendes Schild aufgestellt und ahndet Verstöße.

Auf dem Schulhof der Veener Grundschule gilt inzwischen absolutes Halteverbot, um Schüler und Kinder der Offenen Ganztagsschule zu schützen. Allerdings gilt das Verbot nur während der Schul- und Betreuungszeiten, montags bis freitags von 7 bis 16 Uhr. So sei sichergestellt, dass die Besucher der Sonntagsgottesdienste in der St.-Nikolaus-Kirche ihre Autos weiter auf dem Schulhof abstellen können. Für die Ferien gelten keine Ausnahmen, weil das die Situation zu unübersichtlich machen würde, heißt es.

Weitere Änderung: Am Tannenweg sei das Parken eingeschränkt worden, weil das Müllfahrzeug durch abgestellte Autos seinen Job nicht ordnungsgemäß erledigen konnte. Eine neuralgische Stelle im Gemeindegebiet erholt sich bei den eisigen Temperaturen vom Parkdruck: An heißen Tagen herrschten auf den Zuwegen zum Freitzeitsee in Menzelen teils chaotische Parkverhältnisse, so dass der Knöllchenmann hier einschreiten müsse.

Markus Felbrach ist zwar hauptsächlich in der parkintensiven Zentrale unterwegs, schaut aber auch geregelt in den Ortsteilen nach dem Rechten. Seine Wege sind unergründlich. "Viele wussten, wann er wo seine Runde macht und haben sich darauf eingestellt", verriet Ludger Funke. Darauf hat das Ordnungsamt reagiert, um durch "eine gewisse Flexibilität" Regelverstöße effizienter ahnden zu können. Nicht nur die von Rathausmitarbeitern.

(bp)
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