Rheinberg Pastor will nahe bei den Menschen sein

Rheinberg · 550 Gläubige verfolgten die Amtseinführung von Martin Ahls als neuem Pfarrer in der Kirche St. Peter. Gestern Morgen begrüßten ihn die Gläubigen in der Kirche St. Evermarus in Borth - "mit einem Lächeln", wie der Seelsorger sagte.

 Mit einem Lächeln hat Pastor Martin Ahls in der Kirche St. sein neues Amt angetreten. Peter Schock, Mitglied im Kirchenvorstand hat dem Pastor vor 550 Gläubigen im Gottesdienst den Stab überreicht.

Mit einem Lächeln hat Pastor Martin Ahls in der Kirche St. sein neues Amt angetreten. Peter Schock, Mitglied im Kirchenvorstand hat dem Pastor vor 550 Gläubigen im Gottesdienst den Stab überreicht.

Foto: Armin Fischer

"Von alleine hätten wir ihn nicht gehenlassen", sagte eine Frau aus Haltern, die am Samstag nach Rheinberg gekommen war, um die Amtseinführung "ihres" Pfarrers Martin Ahls zu verfolgen - wie etwa 30 weitere Besucher aus Haltern am See unter den rund 550 Gläubigen in der Kirche St. Peter. Die Menschen in der 38.000-Einwohner-Stadt bei Recklinghausen hatten eine enge Beziehung zu ihm aufgebaut - in "guten wie in schlechten Zeiten", wie der 50-jährige Pfarrer gerne sagt.

Schwierige Zeiten hat der gebürtige Alpener im südlichen Münsterland, wo er 18 Jahre lang gewirkt hat, nicht nur einmal durchlebt. So wie 2011, als die einzelnen Gemeinden zur Pfarrei St. Sixtus fusionierten. Diesen Prozess hat Ahls besonnen moderiert. Das zweite Mal, als ein Pilot am 24. März 2015 ein Flugzeug in den französischen Alpen zerschellen ließ. Unter den Opfern waren auch 16 Schüler und ihre Lehrerinnen aus Haltern am See. Da war er nicht nur beim Trauergottesdienst "nahe bei den Menschen", wie er seinen Auftrag versteht.

Dieses Selbstverständnis griff Marius Kehrmann auf. "Wir freuen uns, dass Sie hier sind", sagte der Vorsitzende des Pfarreirates in der Einführungsmesse, nachdem die Gläubigen den neuen Pastor mit Applaus begrüßt hatten. Kirchenvorstand Peter Schock überreichte Martin Ahls den Stab, nachdem Propst Klaus Wittke die Ernennungsurkunde von Bischof Dr. Felix Genn verlesen und ihn gefragt hatte, ob er das Amt als Pfarrer von St. Peter übernehmen wolle. "Ja, ich bin bereit", hatte er geantwortet.

In seiner Predigt stellte sich der 50-jährige Geistliche in die lange Tradition der Rheinberger Pfarrer. Er ist die Nummer 60. Er wies auf den Schlüssel als Symbol Petri hin, der sich im Rheinberger Stadtwappen wiederfinde. "Es ist ein Schlüssel, um aufzuschließen", betonte er und bedankte sich, dass er vom Seelsorgeteam "mit einem Lächeln" willkommen geheißen worden sei.

Konkret sprach er die großen Aufgaben nicht an, die in den nächsten Jahren anstehen, zum Beispiel die geplante Fusion der Pfarreien St. Peter Rheinberg und St. Evermarus Borth oder die Frage, was mit der Kirche St. Nikolaus in Orsoy passieren soll, die mit hohem finanziellen Aufwand renoviert werden muss. Er sprach die Bürde an, "an der wir gemeinsam zu tragen haben, in guten wie in schlechten Zeiten". Er band die Gläubigen ein: "Ich bin bereit, mit Ihnen den Weg zu gehen - in Treue zu Christus, aus der Vergangenheit in die Zukunft."

Obwohl der Weg nicht leicht ist, geht's der neue Pastor mit Humor an. "Ich habe gehört, die Verabschiedung von Wolfgang Schmitz im Pfarrheim hat drei Stunden gedauert", so Martin Ahls, der wie sein Vorgänger in Münster Theologie studiert hat. "Wir werden schneller sein." Viel schneller war's nicht. Er nahm sich Zeit, sprach mit Vertretern von Vereinen und Gruppierungen, mit jedem Einzelnen - er war "nahe bei den Menschen".

(got)
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