Rheinberg Pfeifen der Züge könnte bald verstummen

Rheinberg · Die Bemühungen der Initiative "Niag Bahnlärm" für mehr Ruhe an der Güterbahnstrecke zum Orsoyer Rheinhafen tragen Früchte. Drei Übergänge sollen bis zum Herbst umgebaut sein. An der Bendstege zeichnet sich keine Lösung ab.

Es klang nach guten Nachrichten, was die Initiative "Niag Bahnlärm" bei ihrer Mitgliederversammlung im Schwarzen Adler zur Neugestaltung der Bahnübergänge in Orsoy, Orsoyerberg und Baerl aus erster Hand erfuhr. Niag-Chef Peter Giesen und der stellvertretende Eisenbahn-Betriebsleiter Thomas Scherbath hatten für die gut 30 Mitglieder, die voller Erwartung gekommen waren, Neuigkeiten mitgebracht, die aus Sicht der Initiative durchaus hörenswert erschienen.

"Danke für die Geduld, die Sie mit uns hatten", umschrieb Giesen den Prozess der letzten fast drei Jahre, der jetzt wohl mit dem Plangenehmigungsverfahren für die Übergänge Mühlenstraße, Lohmühler Weg und Siedlerweg zu Ende gehen könnte. "Wir sind auf der Zielgeraden. Alle Genehmigungen sind durch. Wir sind bei der Ausschreibung", so Giesen. Man werde das Verfahren mit einem Auftragsvolumen von 750.000 Euro mit der Stadt Rheinberg umsetzen, so der Niag-Chef. Er sprach von einem aufwendigen Vergabeverfahren, "weil es Fördergelder gibt". Die Unterlagen seien fertig. Man wolle die Vorschriften peinlich genau einhalten, um keine Fehler zu machen, die den Prozess verzögern könnten. Dann sei noch die Ausführungsplanung zu prüfen, so Scherbath.

An der Mühlenstraße/Baerler Straße soll eine technische Sicherung mit Halbschranke und Lichtzeichen, dazu ein Fuß- und Radweg über den Bahnübergang hinweg entstehen. Die Übergänge am Privatweg Lohmühler Weg und dem Siedlerweg sollen mit Licht- und Tonsignalen und verknüpftem Einschaltkontakt ausgestattet werden.

Für eine Halbschranke reiche an beiden Wegen der Platz nicht, machte Scherbath deutlich. "Uns kann nichts mehr aufhalten", verbreitete Giesen Optimismus, ohne allerdings ein konkretes Datum für die Inbetriebnahme zu nennen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in den Herbst gehen und die Anlagen nicht fertig sind."

Scherbath nannte den Herbst als Zielkorridor. Technische Sicherung und Tiefbaumaßnahmen sollen parallel laufen. "Die technische Sicherung hat aber Vorrang", kam Scherbath den Anliegern entgegen, die mit der neuen Technik endlich vom lauten Pfeifen der Züge befreit werden wollen. Beim Übergang Bendstege, machte Giesen klar, sei aufgrund von Problemen mit der Verkehrssicherung keine Veränderung möglich.

Baerls Vize-Bezirksbürgermeister Dieter Beckmann zeigte sich froh, "dass es kommt. Noch besser wäre es gewesen, wenn man drei Jahre früher wach geworden wäre". Beckmann lobte indes die konstruktive Kommunikation zwischen Initiative, Niag, den Städten Duisburg und Rheinberg sowie dem Kreis Wesel. "Es ist positiv, dass alle guten Willens waren." Bei Initiativsprecherin Dr. Eva Hellmis klang das Ganze etwas skeptischer. "Wir sind froh, dass es jetzt vorangeht, aber das mit der Bendstege ist noch nicht geklärt."

(RP)
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