Rheinberg Politiker wollen wissen, wie sich der Wasserpreis entwickelt

Rheinberg · Das Kommunale Wasserwerk - Gesellschafter sind die Kommunen Alpen. Rheinberg, Sonsbeck und Xanten - steht vor Veränderungen. Insbesondere Alpen, Sonsbeck und Xanten möchten die Trinkwasserversorgung künftig ohne das Partner-Tandem Niag/Remondis Aqua bewerkstelligen.

Zum Hintergrund: KWW macht rund sieben Millionen Euro Umsatz im Jahr und liefert ca. 3,4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus Xanten und dem Binsheimer Feld in Baerl an die Kunden. Es gibt etwa zwölf gewerbliche Mitarbeiter plus Verwaltung und Führung. Geschäftsführer ist Otfried Kinzel, der aber bald altersbedingt ausscheidet.

Im Haupt- und Finanzausschuss hatten Niag-Vorstand Peter Giesen und Michael Figge, Vertriebsleiter Kommunal bei Remondis Aqua, dargelegt, warum ihrer Ansicht nach alles dafür spricht, den Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Niag fortzusetzen. Bei der Auflistung der Argumente fehlte Jürgen Madry (SPD) ein Punkt: "Kann man sagen, dass der Wasserpreis stabil bleibt, wenn Sie weiterhin zuständig sind?" Klar beantworten konnte Peter Giesen diese Frage nicht. Er verwies darauf, dass die Trinkwasserbezieher Zwangskunden seien.

Was die Mitarbeiter angeht, so seien sie alle seit vielen Jahren als Niag-Mitarbeiter für KWW tätig und daher entsprechend erfahren. Nicht sicher sei, dass sie im Falle eines kommunalen Alleingangs für die KWW in neuer Konstellation tätig wären. Peter Giesen: "Ob sie wechseln würden, müssten die Mitarbeiter selbst entscheiden."

Mit Schaum vor dem Mund brach es in der Sitzung aus SPD-Mann Michael Kuklinski heraus. Er war stinksauer, dass ein bereits in der vergangenen Sitzung gefordertes Konzept immer noch nicht vorliege. Insbesondere Bürgermeister Frank Tatzel machte er den Vorwurf, untätig geblieben zu sein. "Was passiert, wenn die drei Nordgemeinden das KWW gegen Rheinberg als größten Anteilseigner übernehmen?", schimpfte Kuklinski. Und an Otfried Kinzel gerichtet: "Wir möchten wissen, wie sich eine Veränderung auf den Wasserpreis auswirkt." Für Jürgen Bartsch war "der Preis nicht alles". Ihm kam es auch darauf an, was im Falle des Falles mit den Mitarbeitern passiert. Der Grünen-Chef: "Wir wollen eine Bewertungsmatrix haben, die zeigt, was wofür spricht." Herbert Becker schließlich fragte: "Wie sieht das Konzept der Bürgermeister für eine Eigenlösung aus? Wir kennen bisher keines. Das ist so, als würde man umziehen und weiß nicht wohin." Die CDU verzichtete darauf, Fragen zu stellen. Sie war dagegen, das Thema in öffentlicher Sitzung zu behandeln.

(up)
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