Rheinberg Präses: "Ein Haus mit Vorbildcharakter"

Rheinberg · Bei seinem letzten offiziellen Besuch im Kirchenkreis Moers machte Nikolaus Schneider gestern Station in Rheinberg.

 Präses Nikolaus Schneider (rechts) beim Besuch des Generationenhauses zusammen mit Hausleiterin Anke Szcesny, Superintendent Ferdinand Isigkeit und Pfarrer Udo Otten (von links).

Präses Nikolaus Schneider (rechts) beim Besuch des Generationenhauses zusammen mit Hausleiterin Anke Szcesny, Superintendent Ferdinand Isigkeit und Pfarrer Udo Otten (von links).

Foto: Armn Fischer

Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Landeskirche im Rheinland, war gestern nach dem Rundgang durch das "Haus der Generationen" und der benachbarten Tagespflege des Diakonischen Werks am Annaberg voll des Lobes: "Das hat Vorbildcharakter", sagte er. "Kirche hat nicht nur Verantwortung für das Seelenheil des einzelnen, sondern auch für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft."

Nikolaus Schneider reiste gestern, begleitet unter anderem von Superintendent Ferdinand Isigkeit, durch den Kirchenkreis Moers. "Hierher zu kommen ist ein bisschen wie nach Hause kommen", sagte der Neukirchen-Vluyner, der bis 1997 Superintendent des Kirchenkreises Moers war und seine erste Pfarrstelle 1976 in Duisburg-Rheinhausen antrat. "Ich habe hier noch jede Menge Bekannte."

Nun ist es so, dass Nikolaus Schneider im September 65 Jahre alt geworden ist und aus Altersgründen nicht mehr für das Amt des Präses der Landeskirche kandidiert. "Am 3. März werde ich offiziell verabschiedet", sagte er. In dieser Funktion besuchte er gestern also letztmalig seine alte Wirkungsstätte. "Der Kirchenkreis hat das zum Anlass genommen, einen außerordentlichen Pfarrkonvent im Haus der Generationen auszurichten", sagte Ferdinand Isigkeit. Viele der 50 Pfarrer und Pfarrerinnen aus den 28 evangelischen Kirchengemeinden, aber auch pensionierte Pfarrer (wie Hermann Blumenstengel, langjähriger Pfarrer in Orsoy und Weggefährte von Schneider) nahmen daran teil.

Beim Rundgang erörterten Pfarrer Udo Otten und Hausleiterin Anke Sczesny das Konzept des Hauses der Generationen. "60 von 200 Ehrenamtlichen in unserer Gemeinde sind hier engagiert", so Otten, der hinzufügte: "Mit inzwischen fast 600 Besuchern pro Woche kommen wir allmählich an unsere Kapazitätsgrenzen. Eigentlich müssten wir anbauen." Schneider erkundigte sich nach dem finanziellen Eigenanteil der Kirchengemeinde und danach, wie sich die Stadt und ob sich das Land einbringt. Isigkeit unterstrich, dass man bei der bevorstehenden Synode über eine finanzielle Beteiligung des Kirchenkreises nachdenken werde.

Respekt zollte der Präses auch der erst am 1. Juli eröffneten Tagespflege gleich nebenan. Dietrich Mehnert, Geschäftsführer des Diakonischen Werks, berichtete, dass man berets eine 45-prozentige Auslastung erreicht habe. Bis zu 18 Frauen und Männer können pro Tag am Annaberg betreut werden. "Derzeit betreuen wir vier Tage in der Woche", so Leiterin Anja Werner-Kubitz. Mehnert fügte an, dass man im ersten Jahr rund 100 000 Euro Verlust machen werde — eine Größenordnung, die bei einem Projekt dieser Art in der Startphase nicht ungewöhnlich sei.

Im "Wohnhaus am Annaberg" im selben Gebäude sind inzwischen neun der 15 barrierefreien Wohnungen vermietet.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort