Alpen Rat macht den Weg für einen Hotelbau frei

Alpen · Die Mehrheit des Gremiums begrüßte die Pläne für das Haus an der Burgstraße als eine Chance für Alpen.

 Der geplante Hotelneubau in der Ortsmitte von Alpen.

Der geplante Hotelneubau in der Ortsmitte von Alpen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Rund 20 Alpener Bürger waren am Dienstag mit dem Ziel ins Rathaus gekommen, den Gemeinderat von der anstehenden Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 74 "Burgstraße - Wallstraße" abzuraten. Hauptkritikpunkt der Anwohner ist die im Bebauungsplan vorgesehene dreigeschossige Bauweise. "Wir haben in einer Woche 160 Unterschriften von Bürgern gesammelt, die sich zuerst die Erstellung eines Gesamtkonzeptes wünschen, bevor der Rat eine Entscheidung dieser Tragweite trifft", erklärte Petra Uhlig, die der Verwaltung ebenso wie Josef Jürgens eine mangelhafte Informationspolitik vorwarf. "Der Hotelbau ist nur der Einstieg, es dürfen noch mehr Häuser dreigeschossig gebaut werden. Glauben Sie, dass die Bürger darüber informiert sind?", wollte der Anwohner der Bruckstraße wissen. "Ich glaube, wirklich interessierte Bürger haben davon Kenntnis. Wir sind uns außerdem sicher, dass die Bebauung für den Ort verträglich ist", lautete die Antwort von Bürgermeister Thomas Ahls. "Für den Investor ja, aber wir wohnen hier und laufen jeden Tag auf die Mauer zu", konterte Jürgens. Sein Appell an den Rat: "Lasst uns die Trümpfe nicht aus der Hand nehmen, sondern in Ruhe was planen und im Interesse der Alpener um die Entscheidung ringen anstatt sie einfach niederzustimmen."

Vor der Abstimmung machten Vertreter aller Parteien noch einmal ihre Standpunkte deutlich. "Das Hotel ist eine einmalige Chance für uns, die dürfen wir nicht verschlafen", bekräftigte Günter Helbig. Der CDU-Fraktionsvorsitzende erinnerte daran, dass Alpener Bauherren schon immer hoch hinaus wollten: "Das damalige Hotel Terheggen war noch viel größer. In der Vergangenheit wurde in Alpen mehrfach dreigeschossig gebaut, und das war uns nicht fremd. Wer will, dass Alpen eine Zukunft hat, darf sich dem nicht verschließen." Jörg Banemann (SPD) versicherte, dass man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und alle Bedenken mehrfach geprüft habe. "Das Hotel gibt uns Sicherheit für die Zukunft und nicht jeder wird morgen damit anfangen, dreigeschossig auszubauen", so der Sozialdemokrat.

 Das Gelände des zukünftigen Hotels an der Burgstraße. Die Bebauung ist umstritten. Anwohner hatten sich vor allem gegen die vorgesehene dreigeschossige bebauung ausgesprochen und 160 Unterschriften gesammelt.

Das Gelände des zukünftigen Hotels an der Burgstraße. Die Bebauung ist umstritten. Anwohner hatten sich vor allem gegen die vorgesehene dreigeschossige bebauung ausgesprochen und 160 Unterschriften gesammelt.

Foto: Armin Fischer

Lediglich die Grünen mochten nicht in den allgemeinen Tenor einstimmen. Sie forderten zunächst die Erstellung eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes, bevor mit dem Bau einzelner Projekte begonnen werde und wünschten sich eine stärkere Einbindung der Bürger auch dann, wenn sie nicht die breite Mehrheit repräsentieren. "In einer Gemeinde sind auch Minderheiten wert, über gewisse Dinge nachzudenken", forderte Peter Nienhaus, der dafür den Applaus der Besucher erntete. Thomas Hommen (FDP) führte wirtschaftliche Aspekte an: "Ein Hotel muss sich auch tragen und das geht nur, wenn es dreigeschossig ist. Wir wollen Alpen voranbringen und das macht das Hotel."

Mit einer Mehrheit von 28:4 Stimmen beschloss der Rat die Aufstellung des Bebauungsplans.

(erko)
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