Alpen Resolution: Alpen will bei Nothilfe nicht im Regen stehen bleiben
Alpen · Erst hatte Landesmutter Hannelore Kraft nach den massiven Regenfällen beim Besuch in Sonsbeck noch achselzuckend abgewunken. Das Land könne bei Schäden Betroffenen finanziell nicht beistehen. Dann ging doch was. Innenminister Jäger hat dann ganz schnell eine "Soforthilferichtlinie" gestrickt, um Landwirten mit überfluteten Äckern aber auch Privatleuten mit vollgelaufenen Kellern auf Antrag unter die Arme greifen zu können. Doch das Werk hat, aus dem Fenster des Alpener Rathauses betrachtet, einen Webfehler. Alpen taucht in der Gebietskulisse des Landes nicht auf. Das will der Rat nicht akzeptieren. Er hat gestern einstimmig eine Resolution an die Landesregierung auf den Weg gebracht, entsprechend nachzubessern. Denn auch in Alpen seien Unmengen Regen gefallen und habe massive Schäden angerichtet.
Davon hatte sich das Umweltministerium Anfang Juni bei Bauer Norbert Ricken auf der Bönninghardt persönlich überzeugt. Als dann die Zuständigkeit zum Innenminister wechselte, ging Alpen auf der Karte der von Starkregen gebeutelten Gebiete offenbar verloren. Grundlage der Aufnahme in die Gebietskulisse mit Ansprüchen auf Nothilfe seien Messstellen des Deutschen Wetterdienstes und die Anrainerschaft an ausufernden Flussläufen gewesen. "Aber auch wenn's bei uns keine Messstelle gibt und wir nicht wie Hamminkeln an der Issel an einem Fluss liegen", so Bürgermeister Thomas Ahls, "hat's auch bei uns teils existenzgefährdende Schäden gegeben."
Inzwischen habe sich der Kreis Wesel für Alpen wie für Dinslaken und Voerde, die auch durch den Nothilfe-Abfluss gerutscht waren, stark gemacht. "Ob's was bringt?" Ahls ließ die Frage im Raum stehen.
Kreislandwirt Wilhelm Neu jedenfalls ist zuversichtlich. Er hat den Minister am Montag getroffen, und ihm das Dilemma in Alpen vorgetragen. "Ich denke, wir sind auf einem guten Weg", sagte er im Gespräch mit der RP.