Rheinberg Rheinberg kürzt Büchereizeit um 20 Prozent

Rheinberg · Haushaltslage der Stadt führt zu Einschränkungen des Angebotes. Ehrenamtliche Helfer willkommen.

Die Mitteilung der Stadtverwaltung von gestern liest sich auf den ersten Blick recht harmlos: "Aufgrund der Haushaltslage der Stadt ist die Stadtbibliothek von personellen Kürzungen betroffen mit der Konsequenz, dass der Service nicht mehr im gewohnten Umfang geleistet werden kann. Dazu gehört auch eine Kürzung der Öffnungszeiten." Sie gelten ab 1. Februar, zunächst für einen Monat.

Wer allerdings die dann folgenden neuen Zeiten mit den bisher geltenden vergleicht, kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: War die Stadtbibliothek an der Lützenhofstraße während der Schulzeiten bislang 27 Stunden pro Woche geöffnet, so werden es ab Februar nur noch 21,5 Stunden sein – eine Kürzung von satten 20 Prozent.

Dass es in der Stadtbücherei nicht so weiter gehen würde wie bisher, hatte sich Ende November im Kulturausschuss abgezeichnet: Dort war die Bibliothek auf die Tagesordnung geraten, weil eine Mitarbeiterin durch Mutterschutz / Elternteilzeit nicht zur Verfügung steht. Die Stelle nachzubesetzen, ist nach dem Haushaltskonsoliderungskonzept der Stadt nicht vorgesehen. In einer Vorlage zählte die Verwaltung drei Alternativen auf: Öffnungszeiten kürzen, Ehrenamtliche einsetzen oder Leistungen und Service reduzieren. Ab 1. Februar gelten deshalb – zunächst für einen Monat – diese neuen Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18.30 Uhr; Donnerstag: 9.30 bis 10 und 11 bis 13 Uhr; Freitag: 11 bis 17 Uhr; Samstag: 10 bis 12 Uhr. Die Öffnungszeiten während der Schulpausen 9.30 bis 10 Uhr entfallen am Dienstag, Mittwoch und Freitag.

Die Erfahrungen, die während der gekürzten Öffnungszeiten gemachten werden, sollen in die Beratungen des nächsten Kulturausschusses eingebracht, erläuterte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken gestern auf Nachfrage der Rheinischen Post. Es gebe durchaus Anlass zur Hoffnung, dass die neuen Zeiten nicht zur Dauerregelung werden müssen. Mennicken: "Wir haben eine ehrenamtliche Kraft gewonnen, die in der Bücherei mitarbeitet. Wenn sich weitere Freiwillige meldeten, würde das die Situation weiter entspannen." Außerdem habe die Stadt eine Stelle aus dem Bundesfreiwilligendienst beantragt, sie sei aber noch nicht genehmigt.

(RP)
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