Rheinberg Initiative: Wohnbebauung an der Messe nicht ausschließen

Rheinberg · In der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses morgen im 17 Uhr im Stadthaus (Raum 249) geht es auch um die Zukunft des Messe-Niederrhein-Geländes. Die Verwaltung schlägt vor, dass eine Wohnbebauung auf dem Gelände ausgeschlossen wird. Zur Erinnerung: Die Eigentümer der alten Reichel-Hallen erwägen, das Areal an einen Investor zu verkaufen, der die Hallen abreißen und ein Logistikzentrum bauen möchte. Die Pläne sind öffentlich vorgestellt worden. Sie stießen bei Anwohnern auf Protest.

In der Bürgerinitiative Messe-Annaberg (BIMA) haben sich inzwischen rund 50 Betroffene zusammengeschlossen. Wie Ulf Gärtner und Christian Haussner als zwei der BIMA-Sprecher gestern im Gespräch sagten, sind das nicht nur Anwohner des direkt angrenzenden Wohngebiets Reichelweg, Hohensteiner Weg und Ernstthaler Weg, sondern auch Rheinberger, die an der Römer-, Schützen-, Alpsrayer oder Alpener Straße wohnen. Auch einige Millinger schlossen sich an.

Vor der morgigen Ausschusssitzung hatte die Initiative nun zu einem Treffen in die Räume der Private School of Life (ehemalige Reichel-Villa) an der Kiefernstraße eingeladen, um das Vorgehen abzustimmen. Die Zahl von 48 Teilnehmern habe gezeigt, wie groß das Interesse sei, sagten Gärtner und Haussner die hervorhoben: "Wir sind nicht gegen alles. Aber wir möchten als Anlieger in die Planungen einbezogen werden."

Man gehe mit der Erwartung in die Ausschusssitzung, dass die Möglichkeit einer Wohnbebauung nicht kategorisch ausgeschlossen werde. Der Verweis auf die vorgeschriebenen Abstände zu der als Störfallbetrieb eingestuften Inovyn (ehemals Solvay, westlicher Werksteil) sei nicht nachvollziehbar, da auch die relativ neuen Wohngebiete in Ossenberg (nahe Dorfplatz) und Millingen (Ecke Alpener Straße/Saalhoffer Straße) innerhalb dieser Zone liegen. "Demnach hätte dort auch nicht gebaut werden dürfen", so Ulf Gärtner. An dem Treffen der BIMA nahmen auch Politiker von CDU, SPD und Grünen teil. Man sei gespannt, wie sie sich morgen positionierten.

Beim Treffen der Initiative wurden verschiedene Vorschläge geäußert, wie man das Messe-Areal künftig nutzen könnte. So wurde eine Parkanlage zur Erholung für alle Rheinberger Bewohner und deren Besucher ebenso genannt wie Forschungseinrichtungen in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort. Auch der Umbau der Hallen zu einem kulturellen Treff und Austauschplatz klang an.

Die Initiative: "Aus den Gesprächen und der anschließenden Diskussion hat sich für uns klar ergeben, dass keiner der betroffenen Anwohner mit einem reinen Logistikzentrum auf dem Gelände einverstanden wäre." Die Beschlussvorlage für den Bau und Planungsausschuss, über die kontrovers diskutiert worden ist, ist eindeutig: Sie will eine Wohnbebauung ausschließen.

(up)
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