Rheinberg Rheinberg will Deutschlands "Stadt der Zukunft" werden

Rheinberg · Das Bundesministerium für Forschung und Bildung hat den dreiteiligen Wettbewerb ausgelobt. Die RP soll Medienpartner werden.

 Jens Harnack von der Stadt Rheinberg.

Jens Harnack von der Stadt Rheinberg.

Foto: Armin Fischer (Archiv)

Die zehnseitige Bewerbung ist Ende März in die Post gegangen, und das Entscheidungsgremium hat bereits getagt - jetzt heißt es abwarten, bis die Nachricht kommt: Die Stadt Rheinberg bewirbt sich um die Teilnahme am Projekt "Zukunftsstadt", das das Bundesministerium für Bildung und Forschung innerhalb des Programms "Forschung für nachhaltige Entwicklung" ausgeschrieben hat. "In der ersten Phase werden 50 Städte ausgewählt", sagt Jens Harnack, der zuständige Mann im Stadthaus. "Und ich bin zuversichtlich, dass wir dabei sind." "Zukunftsstadt Rheinberg - Nachhaltige Stadtentwicklung 2040+" ist die Bewerbung überschrieben. "Wir hatten den Vorteil, dass wir Dinge wiederbeleben konnten, die vor 15 Jahren in Zusammenhang mit der Lokalen Agenda und dem Stadtmarketing entwickelt wurden."

Der Wettbewerb ist in drei Phasen aufgeteilt. In der ersten geht es darum, eine kommunale Vision für die Zeit "2030+" zu entwickeln. Die 50 ausgewählten Kommunen erhalten je 35.000 Euro Förderung für die neunmonatige Phase. Im zweiten Schritt geht es darum, diese skizzierte Vision konkret zu planen und umzusetzen. Die Zahl der teilnehmenden Kommunen liegt dann noch bei 20, die dann aber jeweils mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden.

Jens Harnack: "In diesem Schritt setzt die Hochschule Rhein-Waal als Projektpartner ein, denn eine wissenschaftliche Begleitung gehört dazu." Passt alles schlüssig zusammen, ist die Planung auch realitätsnah - um solche Fragen geht es dann. Phase zwei erstreckt sich über einen Zeitraum von 18 Monaten bis zwei Jahren.

Im letzten Projektteil geht es dann ans Eingemachte. Acht Kommunen bleiben übrig, sie müssen in "Reallaboren" ihre Innovationskraft unter Beweis stellen. Eine Expertenjury entscheidet dann, wie es weitergeht. Wie hoch die Fördersumme sein wird, steht noch nicht fest.

Jens Harnack ist überzeugt, dass das im Jahre 2004 verabschiedete Stadtentwicklungskonzept eine gute Grundlage sein kann. "Wir haben es damals leider nicht geschafft, die Ziele auch in den Rheinberger Ortsteilen zu verankern", so Harnack. "Deshalb hat die notwendige Identifikation nicht stattgefunden." Einige Netzwerke sind damals allerdings auf den Weg gebracht worden - der "KlimaTisch" beispielsweise oder der "Runde Tisch Familie-Erziehung-Bildung-Ausbildung".

Ein großes Ziel des Projekts sei es, die Arbeitsweise der Stadtverwaltung grundsätzlich zu verändern - der Bürger und seine Interessen sollen im Mittelpunkt stehen. Politik und Verwaltung einerseits und der Bürger andererseits sollen sich auf Augenhöhe begegnen. "Wir müssen die Gestaltungskraft der Bürger viel stärker nutzen", unterstreicht Jens Harnack.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, der am Mittwoch um 17 Uhr im Stadthaus tagt, wird sich mit dem Wettbewerb befasst. Erhält die Stadt eine Zusage, übernimmt die Rheinische Post eine Medienpartnerschaft.

(RP)
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